Man ist es von der FPÖ gewöhnt, dass sie gegen Impfungen auftritt. Dass sich aber der Landeshauptmann des Burgenlands, Hans Peter Doskozil (SPÖ), in die Reihen der Impfskeptiker stellt, ist eine neue Qualität des unwissenschaftlichen, verantwortungslosen Stimmenfangs in diesem Land. Seine Aufgabe wäre nicht, Fragen zu wiederholen, die sich falsch informierte Bürger und Bürgerinnen stellen, sondern sie zu beantworten.

Der Landeshauptmann des Burgenlands, Hans Peter Doskozil (SPÖ).
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Dann müsste er wissen, dass schon die Frage, ob die kommende Impfung "genetisch verändert" sein könnte, falsch gestellt ist. Die korrekte Antwort gab die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) einem AfD-Abgeordneten, der von "genmanipulierter Impfung" sprach. Sie bat, "dem Sachverhalt entsprechend nicht von genmanipulierten Dingen zu sprechen. Es ist ein Impfstoff, der genetische Komponenten enthält und damit präzise funktionieren könnte."

Als Oppositionspolitiker kann Doskozil den türkis-grünen Impfplan sehr wohl kritisieren, aber er müsste andere Fragen stellen – und vor allem eine: Wie will man die vielen Impfskeptiker vom Sinn eine Immunisierung überzeugen? Auch darauf hatte Merkel eine Antwort: Wenn sich eine Mehrheit nicht impfen lässt, dann werden wir noch lange Masken tragen müssen. (Peter Illetschko, 23.12.2020)