In Kaschmirs Hauptstadt Srinagar sieht man starke Militärpräsenz.

Foto: AFP/TAUSEEF MUSTAFA

Islamabad/Srinagar – Bei Gefechten zwischen Indien und Pakistan in der Grenzregion Kaschmir ist ein pakistanischer Soldat getötet worden. Er sei im von Pakistan kontrollierten Teil Kaschmirs ums Leben gekommen, teilte das pakistanische Militär am Donnerstag mit. Die Armee Pakistans habe das Feuer indischer Streitkräfte erwidert, hieß es weiter. Nähere Angaben zu Opfern und Schäden auf indischer Seite gab es zunächst nicht.

Die Spannungen und Gefechte zwischen den beiden Atommächten haben sich verschärft, seit Indien 2019 dem indisch beherrschten Teil Kaschmirs den halbautonomen Status entzogen hat. Im August veröffentlichte Pakistan eine Landkarte, die den indischen Teil Kaschmirs Pakistan zuschlägt.

Immer wieder Zwischenfälle

In den vergangenen Wochen gab es in der Grenzregion mehrere Zwischenfälle. Pakistan wirft Indien vor, absichtlich Feuer auf ein Fahrzeug mit Beobachtern der Vereinten Nationen eröffnet zu haben. Allein in der vergangenen Woche bestellte Pakistan dreimal einen indischen Diplomaten ein, um gegen das Nichteinhalten des seit 2003 geltenden Waffenstillstands zu protestieren.

Insgesamt soll Indien dieses Jahr nach Darstellung des pakistanischen Außenministeriums in mehr als 3.000 Fällen die Waffenruhe gebrochen haben, dabei seien 28 Menschen getötet und mehr als 250 verletzt worden.

Seit der Staatsgründung beider Länder 1947, kommt es immer wieder zu militärischen Zwischenfällen entlang der 740 Kilometer langen Kontrolllinie, die Kaschmir in ein indisch und ein pakistanisch kontrolliertes Gebiet teilt. Pakistan beansprucht die mehrheitlich muslimische Region Kaschmir im Himalaya ganz für sich. Beide Atommächte kontrollieren jeweils einen Teil des Gebietes und haben deshalb bereits mehrere Kriege gegeneinander geführt. (APA, 24.12.2020)