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Die Kampagne zur Garantie-Erinnerung soll demnächst in Großbritannien anlaufen.

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BMW-Fahrer in London, Manchester, Birmingham und Newcastle könnten demnächst eine Überraschung erleben, wenn sie an der Ampel stehen. Denn der Autohersteller hat sich eine neue Kampagne einfallen lassen, die ihn in Zeiten der Pandemie wieder "persönlicher" mit seinen Kunden verbinden soll. Sie soll in Bälde in den genannten Städten anlaufen.

Wer ein älteres Auto und kein aufrechtes Garantiepaket bei BMW mehr hat, wird künftig über smarte Anzeigetafeln an diesen Umstand erinnert. Und auch vor erhöhten Reparaturkosten und anderen Folgen gewarnt, berichtet Motoring Research. Diese Meldungen erscheinen automatisiert an den Anzeigetafeln und sind für alle Fahrer in der Nähe sichtbar.

"Einzigartiger Weg. der bleibenden Eindruck hinterlassen wird"

Das Ziel dahinter ist freilich, den Verkauf dieser Servicevereinbarungen anzukurbeln. Diesen Weg wählt man, da sich derzeit nur selten die Gelegenheit ergibt, Kunden Angebote von Angesicht zu Angesicht zu unterbreiten. "Diese zugeschnittenen Nachrichten sind ein einzigartiger Weg, um BMW-Besitzer außerhalb ihres Hauses anzusprechen, der einen bleibenden Eindruck hinterlassen wird", so ein Sprecher der BMW Financial Services. Er könnte Recht behalten, wenn auch nicht unbedingt aus den erhofften Gründen.

Die Erkennung, ob es noch eine aufrechte Garantievereinbarung gibt, erfolgt laut BMW über das Kennzeichen und "öffentlich zugängliche Informationen", aber keine Daten, die den Autobesitzer identifizierbar machen. In den Meldungen auf den Anzeigetafeln seien auch keine personalisierten Elemente, die auf den konkreten Fahrer schließen lassen würden. Im Rahmen der Erkennung würden auch keinerlei Daten gespeichert.

Ob diese Aktion, die von mehreren Automagazinen als dreistes "Shaming" ("Beschämung") bezeichnet wird, gut ankommn wird, darf zumindest etwas angezweifelt werden. Die Kampagne soll jedenfalls unter Einhaltung der Datenschutzgrundverordnung ablaufen. Gewarnt wird "bei der Mehrheit" der Fahrzeuge, die mindestens 35 Monate alt sind und vor einer roten Ampel stehen. (red, 25.12.2020)