"Cyberpunk 2077" ist auf älteren Konsolen kaum spielbar.

Foto: cd projekt red

Der Release von "Cyberpunk 2077" hätte wohl kaum schlechter laufen können: Das Spiel ist von einer Vielzahl an Bugs geplagt, auf älteren Konsolen ist es nach wie vor so instabil, dass Sony das Spiel aus seinem Playstation Store geschmissen und Microsoft seine Rückgaberichtlinien verfeinert hat. Das dürfte nun ein rechtliches Nachspiel haben – wie "Bloomberg" berichtet, hat nun ein Investor in den USA in Los Angeles eine Klage gegen das polnische Entwicklerstudio CD Projekt Red eingereicht.

De facto unspielbar

Die Anwaltkanzlei Rosen Law leitet die Sammelklage ein, da das Management des Unternehmens Investoren über den Zustand des Spiels vor dem Release in die irregeführt habe. Auch sei nicht ausreichend kommuniziert worden, dass "Cyberpunk 2077" auf älteren Konsolen aufgrund einer "enormen Zahl an Bugs" de facto unspielbar sei. Aktuell hat die Firma noch, wie "Engadget" schreibt, keinen Hauptkläger, ruft Investoren aber dazu auf, sich anzuschließen. Zuvor hatte bereits, wie die "New York Times" berichtete, der polnische Investor Mikolaj Orzechowski angekündigt, eine Klage abzuwägen. Seit dem 17. Dezember ist das Spiel nicht mehr im Playstation-Store für die PS4 erwerbbar.

Trotz seines Absturz an der Börse, vernichtenden Kritiken der Konsolenfassung und Kritik an "Crunch", der Praktik, kurz vor der Veröffentlichung eines Spiels massive Überstunden anzuordern, verkaufte sich das Spiel über 13 Millionen Mal. Bereits am ersten Tag konnten durch Vorbesteller acht Millionen Kopien des Spiels verkauft werden. Trotz Negativberichterstattung und Beschwerden verkaufte das Game sich in den kommenden Tagen erfolgreich.

Lob für PC-Version

Das Game sorgte bei Kritikern in seiner PC-Fassung, die am wenigsten von technischen Problemen geplagt ist, für Begeisterung. Sie lobten vor allem die große, lebendige Welt und die mitreißende Geschichte des futuristischen Universums. Auch dass die getroffenen Entscheidungen einen Einfluss auf das weitere Spielgeschehen haben, wurde positiv aufgenommen. Lediglich Bugs, die auch in der PC-Version zu finden sind, aber das Spiel nicht unspielbar machen, vermerkten Tester als negativ. Im STANDARD-Test erwies sich das Game als tiefgründiges Spielerlebnis mit faszinierender Welt, überzeugend geschriebenen Charakteren und detailreich inszenierten Geschichten. Allerdings gilt es zunächst, über die Bugs und Stabilitätsprobleme hinwegzusehen. (red, 25.12.2020)