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Profis wie Privatanleger greifen zu und befeuern die Rallye.

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Frankfurt – Der Höhenflug der Digitalwährung Bitcoin setzt sich fort. Am Sonntag stieg der Kurs der ältesten und bekanntesten Kryptowährung erstmals über die Marke von 28.000 Dollar. Auf der Handelsplattform Bitstamp wurde ein Höchststand von 28.378 Dollar erreicht. Damit stieg der Kurs allein am langen Weihnachtswochenende um rund 4.000 Dollar. Auf anderen Handelsplätzen, von denen es zahlreiche gibt, können die Rekordstände abweichen, da es keinen zentralen Bitcoin-Handel gibt.

Der Höhenflug des Bitcoin in diesem Jahr ist atemberaubend. Nach einem Start zu Jahresbeginn mit etwa 8.000 Dollar fiel der Kurs während der ersten Corona-Welle im Frühjahr zunächst auf weniger als 4.000 Dollar. Danach begann ein langsamer Anstieg, der sich im Herbst stark beschleunigte. Allein seit Mitte Oktober hat sich der Wert des Bitcoin mehr als verdoppelt. Am Wochenende lag der Sprung an manchen Handelsplätzen bei über zehn Prozent. Der Bitcoin ist mit einem Marktanteil von fast 70 Prozent die mit Abstand größte Digitalwährung.

Professionelle Anleger

Begründet wird der heurige Kursanstieg des Bitcoin mit mehreren Entwicklungen. Als entscheidend gilt, dass das Thema Digitalwährungen wieder stärker in den Fokus von Anlegern gerückt ist. Dies ist nicht zuletzt eine Folge eines Vorstoßes des großen Bezahldienstes Paypal, der seinen Kunden die Bezahlung in Digitalwährungen wie Bitcoin ermöglichen will.

Beflügelt wird der Bitcoin auch dadurch, dass sich immer mehr professionelle Anleger für Kryptowährungen interessieren. Das Interesse von Profianlegern gilt häufig als längerfristig, was den sehr schwankungsanfälligen Bitcoin-Kurs verstetigen könnte.

Gesteigert wird das Interesse an Digitalwährungen auch durch die Corona-Pandemie und die mit ihr einhergehende stark steigende Staatsverschuldung. Einige Anleger fürchten deswegen eine mittel- bis längerfristig steigende Inflation, wogegen sie sich mit alternativen Anlagen absichern wollen.

30.000 im Visier

In den vergangenen Tagen haben aber laut Einschätzung von Timo Emden, Marktanalyst des Analysehauses Emden Research, Privatinvestoren für die Ausschläge gesorgt. Sie würden derzeit die Rallye befeuern, hätten sie sich doch über die Weihnachtsfeiertage mit digitalen Talern eingedeckt. Schlicht weil die traditionellen Märkte geschlossen haben, so Emden. Ein nicht unbedeutender Teil der Anleger habe einfach Angst, etwas zu verpassen, analysiert Emden. Jedenfalls nehme der Bitcoin Kurs auf die nächste psychologische Hürde von 30.000 Dollar. (dpa, red, 27.12.2020)