Die Webseite von Vybe Together ist inzwischen offline.

Foto: Screenshot/Vybe Together

"Vermisst du es, Bierpong zu spielen, mit Fremden zu flirten und eine tolle Zeit mit deinen Freunden zu haben? Vybe ist für dich da." Mit diesem Slogan bewarb noch am Dienstag die iPhone-App Vybe Together geheime Partys während der Corona-Pandemie. Inzwischen hat Apple sie aus dem App Store entfernt und Tiktok den dazugehörigen Account auf der Videoplattform gesperrt.

Registrierung nur nach Freigabe

Ziel der Plattform soll allem Anschein nach die Organisation privater Partys gewesen sein. Nach der Eintragung eines Events konnten Gastgeber entscheiden, welche interessierten Nutzer kommen dürfen. Wurde man akzeptiert, bekam man die Adresse zwei Stunden vor Beginn der Party zugeschickt.

Partys sollen privat sein, die Gastgeber entscheiden können, wer tatsächlich kommen darf.
Screenshot/Vybe Together

Allerdings wären die meisten der beworbenen Zusammenkünfte derzeit in den USA illegal gewesen. Das dürfte einer der Gründe dafür gewesen sein, dass man bei der Registrierung auf eine manuelle Freigabe des Profils warten musste.

Tausende Nutzer

Recherchen von "The Verge" zufolge hatte die App mehrere tausend Nutzer und ähnlich viele Bewerber, deren Konto noch nicht freigegeben war. Um Teil der Community zu werden, sollte man den eigenen Instagram-Namen und ein Foto von sich selbst einreichen, auf dem man auf einer Party zu sehen ist.

In größere Kritik geriet Vybe Together erst, nachdem die "New York Times"-Reporterin Taylor Lorenz den Dienst auf Twitter kritisiert hatte. "Ein paar schreckliche Menschen haben eine App gebaut, mit der Covid-unsichere große Indoor-Partys gefunden werden sollen. Und sie nutzen Tiktok, um es an Millionen Leute zu vermarkten", schrieb sie in ihrem Posting.

Silvesterparty in der Pandemie

Wie viele Events tatsächlich über die App zustande kamen, ist unklar. Allerdings bewarb Vybe "Zusammenkünfte jedes Wochenende". Zuletzt war in einem Tiktok-Video Werbung für eine bevorstehende Silvesterparty in New York City zu sehen.

Inzwischen sind die App, der Tiktok-Account und die Webseite der Betreiber nicht mehr aufzufinden. Nur noch auf Instagram ist der Service vertreten, mit einer Gefolgschaft von unter 1.000 Personen und dem Hinweis, dass man zurückkehren werde. (mick, 30.12.2020)