Der Ansturm auf die Pisten ist zurückgegangen, die Skigebiete haben zudem ihre Verkehrskonzepte zum Teil nachgebessert.

Foto: APA/FOTOKERSCHI.AT / KERSCHBAUMMAYR

Wien – Nachdem Bilder von Menschenmassen ohne Abstand bei den Liftanlagen zu einem verschärften Erlass des Gesundheitsministeriums geführt haben, geben sich die Liftbetreiber heute als Musterschüler. Seilbahn-Obmann und ÖVP-Abgeordneter Franz Hörl meinte zur APA, er merke einen "hohen Umsetzungswillen" und eine "große Sensibilisierung" bei den Betreibern. Wobei: Einer Nachschärfung bedürfe es gar nicht, da die Schutzmaßnahmen schon vorher umgesetzt worden seien und ohnehin wenig los sei.

Allerdings leide die Motivation der Liftbetreiber darunter, dass sie von der Öffentlichkeit "geprügelt" würden. Ob der Erlass dazu führen könnte, dass einige Liftbetreiber gleich ganz zusperren, lasse sich schlecht prognostizieren, so Hörl. Das Gästeaufkommen liege derzeit "weit unter 20 Prozent" von dem, was in normalen Jahren zu verzeichnen sei.

Salzburger Lifteobmann: Plafond wurde erreicht

In Salzburg wird versichert, dass ohnehin schon dort nachgebessert wurde, wo Handlungsbedarf war. Weitere Verbesserungen seien vermutlich nicht mehr notwendig, meinte der Salzburger Lifteobmann Erich Egger. Dass noch mehr Leute zum Skifahren kommen als am vergangenen Sonntag, sei nicht zu erwarten, "der Plafond ist erreicht worden". Damals seien bei dem schönen Wetter in den Ferien und noch dazu an einem Sonntag vermutlich alle, die diesen Sport gerne ausüben, auf den Pisten gewesen. Weiters seien die Saisonkarten mittlerweile bereits gekauft worden, was am vergangenen Wochenende ebenfalls zu längeren Wartezeiten an den Kassen geführt habe.

"Was wir beobachten, ist, dass die Leute zwei bis drei Stunden intensiv Ski fahren und dann wieder zum Essen nach Hause fahren – vor allem Familien mit Kindern", so Egger zur APA. Ab dem späten Vormittag seien wieder Parkplätze frei. Der Nachmittag biete sich an, um relaxt Ski zu fahren.

Schlechtes Wetter, nachgebesserte Konzepte

In den Kärntner Skigebieten hat sich am Mittwoch der Andrang auf die Lifte ebenfalls in Grenzen gehalten. Wie WK-Fachgruppenobmann Manuel Kapeller-Hopfgartner auf Anfrage der APA erklärte, liege das vor allem am schlechten Wetter. Schwierigkeiten mit den vorgeschriebenen Sicherheitsmaßnahmen gebe es nicht, betonte er. "Die Akzeptanz der Menschen ist sehr hoch, sie tragen teilweise FFP2-Masken auch dort, wo sie es gar nicht müssten."

Der steirische Fachgruppen-Obmann der Seilbahner, Fabrice Girardoni, sah am Mittwoch vorerst keine großen Auswirkungen auf den Betrieb durch den gestrigen Erlass. Er wisse von keinem steirischen Liftbetreiber, der deswegen nun keine Gäste mehr befördern will. Er betonte auch, dass die Maßnahmen zum überwiegenden Teil gut umgesetzt würden. In Girardonis Skigebiet, dem Stuhleck, können Tickets nur online vorab gekauft werden. Die Zahl der Gäste ist auf 3.000 beschränkt. An normalen Tagen seien rund 6.000 Gäste auf seinen Pisten. Der Mittwoch sei bereits Dienstagnachmittag ausgebucht gewesen.

Auf der Planai wurden weitere Sicherheitsmaßnahmen gesetzt, doch diese haben nach Auskunft der Planai-Hochwurzenbahnen nichts mit dem Erlass zu tun. Die Inhalte des neuen Erlasses seien "machbar und umsetzbar". Die maximale Anzahl an Skigästen sei definiert – Planai mit maximal 5.000 und Hochwurzen mit maximal 1.700. Diese entsprechen jeweils 50 Prozent der durchschnittlichen Anzahl an Skigästen pro Berg in den Vorjahren. Beim Verkehrskonzept wurde nachgebessert, sodass die Gäste bei großem Andrang besser auf die vier Berge Hauser Kaibling, Planai, Hochwurzen und Reiteralm verteilt werden. (APA, 30.12.2020)