Der Verdächtige soll Kontakte in rechte Milieus bei einer Military-Messe geknüpft haben. (Symbolbild)

Foto: STANDARD/Elmar Gubisch

Wien – Ein Polizist des Landeskriminalamtes Niederösterreich soll einer rechtsextremen Gruppierung Munition verkauft haben. Die Leitung des Landeskriminalamtes Niederösterreich erstattete unter anderem Anzeige wegen Amtsmissbrauches. Das berichtet "Krone.at".

Der verdächtige Revierinspektor soll sich dreimal mit dem Chef einer rechtsextremen Gruppierung getroffen haben. Dabei soll der Beamte der Gruppe rund 5.000 Schuss Munition um 850 Euro verkauft haben. Aus beruflichen Gründen hatte der Verdächtige Zugriff auf Verlassenschaften und konnte günstig und einfach an die Munition gelangen.

Riesiger Waffenfund

Wie "Krone.at" weiter berichtet, soll der ausgebildete Waffenmeister bei sogenannten Military-Messen Kontakte ins rechte Milieu aufgebaut haben. So hat er auch den Chef der rechten Gruppierung kennengelernt, der in großangelegten Waffen- und Drogenhandel involviert sein soll.

Mitte Dezember fanden österreichische Behörden bei Hausdurchsuchungen 76 voll- oder halbautomatische Waffen unter anderem der Marken Uzi, Scorpion, AK47, StG77 wurden sichergestellt, ebenso 14 Pistolen und Revolver, sechs Handgranaten sowie Sprengstoff und die dazugehörenden Zünder. Alleine in einer niederösterreichischen Halle fanden Polizisten bis zu 100.000 Schuss Munition. Der Chef der rechten Gruppierung soll unter anderem geplant haben, deutsche Neonazis mit Waffen auszustatten. Diese wollten damit möglicherweise eine bewaffnete Miliz aufbauen.

Laut "Krone.at" soll der nun verdächtige Kriminalbeamte weder Reue noch Schuldbewusstsein für den Handel zeigen. (agr, 1.1.2021)