Games wie GTA machen nicht aggressiver – das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie.

Foto: Rockstar Games

Gerade bei Terrorangriffen dauert es oft nicht lange, bis Videospiele von der Politik als Übeltäter ausgemacht werden – so etwa erst im November des vergangenen Jahres, als der EU-Terrorbeauftragte Gilles de Kerchove davor warnte, dass Kampfspiele ein Mittel sein könnten, "um Angriffsszenarios zu testen". In der Wissenschaft befasst man sich schon länger mit der Frage der "Killerspiele". Eine nun veröffentlichte Studie , die eine Laufzeit von immerhin zehn Jahren hatte und die Entwicklung einer Gruppe von Kindern zwischen zehn und 23 Jahren beobachtete, kommt nun zu dem Schluss, dass der Konsum derartiger Games keine schädlichen Folgen für die Psyche hat. Das berichtet "Heise" in Bezug auf das US-Papier, welches im Fachjournal "Cyberpsychology, Behavior, and Social Networking" veröffentlicht wurde.

Keine Korrelation

Die beiden Forscherinnen Sarah Coyne von der Brigham Young University im US-Bundesstaat Idaho und Laura Stockdale von der Chicagoer Loloya University sahen sich dabei drei Untergruppen von Teilnehmern an: 73 Prozent spielten bevorzugt Games mit wenig Gewalt, 23 Prozent Spiele mit "moderater" Menge an Gewalt, vier Prozent präferierten grundsätzlich sehr gewalthaltige Spiele. Tendenziell spielten männliche Teilnehmer lieber gewaltsame Games als weibliche.

Das Ergebnis: Eine Korrelation zwischen Games mit Gewalt und verstärkter Aggressivität konnte nicht festgestellt werden. Jene, die zunächst gewalthaltige Games mieden, begrüßten diese mit der Zeit etwas mehr, jene, die Gewalt präferierten, waren tendenziell eher depressiv als die anderen. Aber einen Unterschied im sozialen Verhalten der Gruppierungen konnte nicht entdeckt werden.

Das Papier trägt den Namen "Growing up with Grand Theft Auto", benannt nach dem Spiel, und untersuchte US-Jugendliche in einer "großen nordwestlichen Stadt". Zur Bewertung der Gewalthaltigkeit der Spiele wurden die Alterseinstufungen der Organisation Common Sense Media, die mit dem europaweiten Einstufungssystem Pegi vergleichbar sind, das auch in Österreich zum Einsatz kommt. (red, 3.1.2021)