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Mitte Jänner startet österreichweit der zweite Durchlauf der von der Regierung initiierten Corona-Massentests. In den meisten Ländern sollen die Screenings am Wochenende des 16. und 17. Jänner über die Bühne gehen. Seit Montag kann man sich für die Testungen online oder telefonisch anmelden. Lediglich auf die Registrierung in Kärnten muss man noch ein wenig warten: Hier beginnt die Anmeldung erst am Freitag. In Eisenstadt wird schon ab dem 13. Jänner getestet.

Um möglichst viele Personen zu einem Test zu motivieren, war von der türkis-grünen Regierung ursprünglich geplant, dass man sich im Zuge der Massentests auch vorzeitig aus dem Lockdown freitesten kann. Sofern das Ergebnis negativ ausfällt, sollte man ab dem 18. Jänner einige Privilegien gegenüber Ungetesteten erhalten. Für Personen, die nicht an dem Test teilnehmen, sollten hingegen weiterhin Ausgangsbeschränkungen bis zum 24. Jänner gelten.

Der Grund für diesen Anreiz: An der ersten Runde der Massentests im Dezember hatten sich nur etwas mehr als zwei Millionen der rund 8,9 Millionen Einwohner beteiligt. Etwa 4.200 Corona-Positive wurden dabei gefunden. Gehofft hatte die Regierung auf eine Teilnahme von bis zu 60 Prozent der Bevölkerung.

Niederösterreich lädt ein

In Niederösterreich, wo in manchen Gemeinden bereits am 15. Jänner getestet wird, arbeitet man zudem mit etwas sanftem Nachdruck. Niederösterreicher erhalten von ihrer Gemeinde per Post eine "persönliche Einladung" zum "persönlichen Testtermin", heißt es auf der Website des Landes. Mehr als 35 Prozent der teilnahmeberechtigten Niederösterreicher gingen im Dezember bereits zum Massentest.

In Eisenstadt will man die Testkapazitäten massiv ausbauen: Im Dezember wurden auf den acht Teststraßen bei einer theoretischen Testkapazität von 19.500 über 6.100 Personen getestet. Die Testkapazität soll auf knapp 25.000 Personen erhöht werden. Bürgermeister Thomas Steiner (ÖVP) appellierte an die Bevölkerung, das Angebot anzunehmen: "Je mehr Personen sich testen lassen, umso wirkungsvoller ist diese Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie." Die Testungen finden dort von 13. bis 17. Jänner statt. Neben der Online-Anmeldung auf oesterreich-testet.at steht auch eine eigene Telefon-Hotline (02682/705154) zur Verfügung.

Zehn Testtage in Wien

Die geringste Beteiligung gab es in Wien: Nur 13,5 Prozent der Teilnahmeberechtigten, 235.000 Menschen, ließen sich hier testen. Die Aktion war für bis zu 1,2 Millionen Personen ausgelegt.

Auch diesmal testet Wien über einen längeren Zeitraum als der Rest Österreichs. Ab 8. Jänner werden zehn Tage lang an drei Standorten – Stadthalle, Marx-Halle und Messe – Abstriche genommen, 2.500 Soldaten wurden dafür angefordert. "Wir sind gerüstet für 1,5 Millionen Wienerinnen und Wiener", heißt es aus dem Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ).

Keine Testeinladung in Wien

Eine Schätzung darüber, wie viele Menschen an den Massentests teilnehmen werden, wolle man nicht abgeben. "Das ist schwierig zu beantworten, weil noch völlig offen ist, was die Massentests für das Freitesten bedeuten." Ein Schnelltestbefund gelte in der Regel 24 Stunden, ungeklärt ist, ob die Zeitspanne ausgedehnt wird. Konkrete Regeln zu den Tests wollte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) in der ersten Jännerwoche vorstellen – sofern das Gesetz rechtzeitig in Kraft tritt. Denn der Bundesrat könnte das Inkrafttreten des Epidemiegesetzes um mehrere Wochen verzögern – und damit auch die Rechtswirkungen der "Freitestungen", die auf Basis dieser Novelle vollzogen werden sollen. Dass der Lockdown bis 24. Jänner gelten soll, erfuhr die APA am Montagmorgen auch bereits aus Regierungskreisen.

Fix sei in Wien jedenfalls, dass die Stadt nicht selbst die Überprüfung negativer Bescheide übernehmen werde: "Die Gesundheitsbehörde hat Wichtigeres zu tun, als durch die Wirtshäuser zu ziehen", heißt es aus dem Rathaus. Eine Testeinladung, wie sie Niederösterreich verschickt, komme in Wien nicht infrage. Schließlich gebe es ein "großes niederschwelliges Testangebot", das gut angenommen werde. (ook, red, 4.1.2021)