Das Programm ist schon seit sechs Jahren erhältlich.

Foto: Apple/Screenshot

Dass Apple absolute Kontrolle über das Angebot im hauseigenen App Store hat, zeigt sich am bereits Monate dauernden Konflikt rund um das Spiel Fortnite – und nun erneut anhand der App Amphetamine. Das seit 2014 erhältliche Programm hindert Macs daran, in den Ruhezustand zu wechseln. Nun wurde bekannt, dass Apple den Entwicklern Ende vergangenen Jahres eine Verletzung der Konzernrichtlinien vorwarf, berichtet "Gizmodo". Demnach bewerbe Amphetamine die unangemessene Nutzung von Medikamenten. Grund für die Annahme scheinen allein der Name und das Logo der App gewesen zu sein.

Pille im Logo

Inzwischen hat der Konzern seine Entscheidung rückgängig gemacht, Amphetamine kann also weiterhin im App Store heruntergeladen werden. Zuvor veröffentlichte der Entwickler, William Gustafson, auf Reddit und Github eine genauere Erklärung der Problematik. Apples Forderung: die Entfernung aller Referenzen auf das Wort Amphetamin und das Ändern des Logos, so "The Verge".

App Store Preview

Verwunderlich ist Apples Vorstoß aus mehreren Gründen. Zum Beispiel, dass die App bereits seit sechs Jahren erhältlich ist und vom Konzern selbst in einem App Store Preview als Tipp präsentiert wurde. Außerdem war Gustafson innerhalb der letzten Jahre immer wieder in direktem Kontakt mit Apple-Mitarbeitern, nie hatte seinen Aussagen nach jemand etwas an Name oder Logo auszusetzen.

Im Detail soll Amphetamine eine Regel verletzt haben, die das Bewerben von Tabakprodukten, illegalen Drogen und exzessivem Trinken verbietet. Laut Gustafson macht seine App jedoch keines dieser Dinge, eine Namensänderung hätte eigenen Aussagen nach aber die Markenwahrnehmung zerstört. Dass sein Einspruch tatsächlich etwas bewegen würde, hatte Gustafson nicht erwartet.

Immer mehr Vorwürfe

In letzter Zeit erhielt Apple jedoch immer häufiger Widerstand von Entwicklern. Spotify, Tile und Epic Games gründeten deshalb eine "Coalition for App Fairness", um bessere Bedingungen für Entwickler auszuhandeln. Der Vorwurf lautet, dass Apple ein illegales Monopol betreibe. Der STANDARD berichtete. (red, 4.1.2021)