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Google-Mitarbeiter organisieren sich in einer Gewerkschaft.

Foto: Reuters/Arnd Wiegmann

Ende 2019 geriet Google in die Kritik, weil der Konzern zwei Mitarbeiter gefeuert haben soll, nachdem sie eine Gewerkschaft hatten gründen wollten. Die Entlassung der bekannten KI-Forscherin Timnit Gebru im Dezember vergangenen Jahres entfachten weitere Proteste. Tausende Mitarbeiter forderten Aufklärung und kritisierten den Umgang mit Gebru. Nun organisieren sich die Google-Mitarbeiter auch gewerkschaftlich, kündigten sie am Montag an.

Die neugegründete Alphabet Workers Union soll offen für alle Angestellten und Auftragnehmer von Googles Mutterkonzern Alphabet sein. Dabei sollen sowohl Probleme wie Ungleichheit, aber auch kritikwürdige Regierungsverträge angegangen werden. "Diese Gewerkschaft baut auf Jahren der mutigen Organisation von Google-Mitarbeitern auf", erklärt die Google-Mitarbeitern Nicki Anselmo diesbezüglich gegenüber "The Verge".

Geschlossen auftreten

Im Lauf der Jahre sei nämlich klar geworden, dass Alphabet erst dann reagiere, wenn sich die Mitarbeiter geschlossen organisieren, so Anselmo. Als Beispiel nennt sie Project Maven, also den Versuch der US-Regierung, künstliche Intelligenz für präzisere Drohnenangriffe einzusetzen. Googles Mitarbeit daran löste Proteste unter den Angestellten aus, die das Projekt als unethisch ansahen. In der Folge gab es keine Erneuerung des Vertrags mit dem Verteidigungsministerium.

Ungerechte Behandlung

Schon jetzt sind 230 Mitarbeiter Teil der Gewerkschaft, die Zahl der Mitglieder dürfte in Kürze aber weiter steigen. Denn Subauftragnehmer beschweren sich laut "The Verge" schon lange über die ungerechte Behandlung im Vergleich zum Vollzeitpersonal. Dabei sollen gerade diese den Großteil der Belegschaft stellen.

Sollten die Bemühungen erfolgreich sein, wollen Mitglieder ein Prozent ihres jährlichen Einkommens an die Gewerkschaft abgeben – Geld, das für die Bezahlung von Anwaltskosten und die Mitarbeiterorganisation genutzt werden würde. (red, 4.1.2021)