Der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil muss wieder auf den Operationstisch.

Foto: APA/Roland Schlager

Gedacht war es eigentlich als reine Kontrolluntersuchung im Universitätsklinikum Leipzig. Durch die Corona-Erkrankung des burgenländischen Landeshauptmanns hatte sich diese verschoben. Jetzt stellte sich aber heraus, dass Hans Peter Doskozil noch einmal operiert werden müssen wird.

Erstmals wendet Doskozil sich nun ausführlich an die Öffentlichkeit. "Die Untersuchungen haben ergeben, dass die altbekannte Erkrankung an meinem Kehlkopf mir wieder zu schaffen macht. Es handelt sich um eine spezielle und seltene Erkrankung der Knorpelstruktur des Kehlkopfgerüsts, die zum Glück nichts zu tun hat mit dem häufiger auftretenden Kehlkopfkrebs. Daher sind meine Ärzte nach wie vor sehr zuversichtlich, wieder alles in den Griff zu bekommen. Jedoch ist ein weiterer lokaler operativer Eingriff mit entsprechender Regenerationszeit von einigen Wochen erforderlich."

Es ist dies der bereits vierte Eingriff. "Mir sind die Fragen natürlich bewusst, die sich nun viele Menschen stellen werden. Warum tut er sich das an? Kann jemand mit so einer Krankengeschichte überhaupt noch in der Spitzenpolitik tätig sein?"

Normale Stärken und Schwächen

Zumal er dort ja so manchen Strauß nicht nur mit den Konkurrenten, sondern auch mit den Eigenen ausficht. "Politiker", schreibt Doskozil, "das war immer meine tiefste Überzeugung, sollten Menschen aus der Mitte der Gesellschaft sein, die zu ihren Wurzeln stehen und nicht die Bodenhaftung verlieren. Politiker sind aber auch ganz normale Menschen mit Stärken und Schwächen. Es gibt viele tausende Burgenländer, die mit einer mehr oder weniger ausgeprägten Erkrankung ihren Lebensalltag bestreiten müssen. Wichtig ist aber, an diesen Erkrankungen und Schwächen nicht zu resignieren. Wie es viele Menschen täglich beweisen, geht es darum, dass körperliche Beeinträchtigungen kein Hindernis sind, Leistungen zu erbringen. Dasselbe sollte auch für Politiker gelten."

Er sei "nicht der einzige Mensch, der mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hat. Und ich bin auch nicht der einzige Mensch, der mit Willenskraft und ärztlicher Unterstützung den Weg zurück schaffen wird."

In der Zeit bis dahin wird Doskozils Stellvertreterin Astrid Eisenkopf die Geschäfte führen und der absolut regierenden SPÖ in der burgenländischen Landesregierung vorsitzen. (Wolfgang Weisgram, 4.1.2021)