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Die Regierung sollte sich eher aufs Impfen statt aufs "Freitesten" konzentrieren.

Foto: dpa-Zentralbild/Bernd Wüstneck

Wer wissen will, wie Österreichs Hochbürokratie unter dem guten Kaiser Franz Joseph I. auf eine Pandemie reagiert hätte, sollte das denkwürdige Ö1-Mittagsjournal-Interview mit dem "Sonderbeauftragten für Gesundheit" im Anschober-Ministerium, Clemens Martin Auer, in der ORF-Radiothek nachhören. Einem hörbar fassungslosen Interviewer sagte Auer: Wie viel wir schon verimpft haben? Kannma net sagn. Warum das nicht schneller geht? Das geht halt alles seinen Gang … Wie genau jetzt geimpft wird? No, wir werden dezentral und flächendeckend impfen ...

Auer ist übrigens stellvertretender Vorsitzender jener EU-Steuerungsgruppe, die seit dem Sommer die Verhandlungen mit den Impfmittelherstellern führt.

Keine konkreteren Informationen für Ärzte

Inzwischen ist auch klar, dass dieses Massen-"Freitesten", auf das Kanzler Kurz so großen Wert legt, sinnlos ist und man sich aufs Impfen konzentrieren sollte.

Aber Hausärzte antworten so auf die Frage nach der Situation: "Leider habe ich bis jetzt überhaupt keine konkreteren Informationen! Bezüglich Impfen im niedergelassenen Bereich müssen wir alle wohl auf die Zulassung und dann Verteilung des Impfstoffes von Astra Zeneca warten, der ja in Bezug auf die gekühlte Lagerung deutlich praxisfreundlichere Möglichkeiten bietet! Also, leider alles in allem noch sehr viele Unklarheiten und nichts Konkretes. Ich habe auch noch keine Ahnung, wann wir Nichtspitalsärzte eine Impfmöglichkeit erhalten werden." (Hans Rauscher, 4.1.2021)