Feller will nachlegen.

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Wien – Nach Zagreb ist vor Zagreb. Die Damen haben bereits geliefert. Katharina Liensberger hat mit Platz zwei auf dem Sljeme hinter der Slowakin Petra Vlhova die Hoffnung genährt, dass der erste ÖSV-Sieg in einem Weltcupslalom seit dem 30. November 2014, als sich Nicole Hosp in Aspen durchsetzte, zum Greifen nahe scheint. Zumal die Vorarlbergerin auch auf dem Semmering nur um Hundertstel an ihrem Premierensieg vorbeischrammte. Nicht so lang ist der letzte Erfolg in einem Torlauf bei den Herren her. Marcel Hirscher führte 2019 bei der WM in Åre einen Dreifacherfolg vor Michael Matt und Marco Schwarz an. Im Weltcup trug sich der bislang letzte Erfolg drei Wochen davor in Schladming (ebenfalls durch Hirscher!) zu.

Nach den Plätzen zwei von Manuel Feller und drei von Marco Schwarz in Alta Badia sowie Platz vier von Feller in Madonna di Campiglio nähern sich auch die Herren an. Für das Rennen am Dreikönigstag (12.15 und 15.30 Uhr, ORF 1) unter Flutlicht erwartet Marko Pfeifer ob der milden Temperaturen ein ähnliches Gemetzel wie zuletzt bei den Damen. "Die halbe Welt", sagt Österreichs Slalom-Trainer, "hat auf der Reiteralm trainiert." Trotz konträrer, nämlich knackiger Bedingungen in der Steiermark fühlt man sich für Zagreb gut gerüstet.

Intensives

Es steht eine intensive Zeit mit vier Rennen in fünf Tagen bevor. Nach Zagreb folgen zwei Riesentorläufe und ein Slalom in Adelboden. Es gelte "Substanz zu schonen", sagt Pfeifer. Der gute Start in die Saison sei sehr wichtig gewesen. Die Podiumsplatzierungen haben Druck weggenommen. Man gehe mit gutem Schwung in die kommenden Aufgaben.

Feller hat das um eine Hundertstel verpasste Podium in Madonna ein "bissl gewurmt", er fühlt sich nun aber ein "bissl befreiter", ist sich aber auch bewusst, dass es "im Slalom um Millimeter und Hundertstel geht". Von einer gewissen Leichtigkeit des Seins würde er daher nicht sprechen. Der Tiroler weiß, dass er "schon oft zwei Rennen hintereinander gut abgeliefert und dann zwei, drei in den Sand gesetzt" hat. Es könne sehr schnell etwas passieren. Aber sein noch im Sommer lädierter Rücken fühle sich jedenfalls gestärkt an. Feller will in "gewisser Hinsicht frei auf volle Attacke darauf losfahren". Pfeifer sieht seinen Schützling persönlich und auch sportlich gereift. Sich auf Lorbeeren auszuruhen, wäre nicht ratsam. "Es beginnt wieder bei null." (honz, 5.1.2021)