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Die Hankuk Chemi steckt in Bandar Abbas fest.

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Der Zerstörer Choi Young (hier auf einem undatierten Archivbild) erreichte am Dienstag die Straße von Hormus.

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Bilder aus einer Überwachungskamera an Bord der Hankuk Chemi zeigen, wie das Boot der Revolutionsgarden an dem Tanker festmacht.

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Die iranischen Streitkräfte präsentierten am Dienstag zahlreiche neue Drohnen, berichtet Reuters.

Foto: AFP/Iranian Army office

Teheran/Seoul – Wegen der Festsetzung eines unter südkoreanischer Flagge fahrenden Tankers durch den Iran hat Südkorea den iranischen Botschafter vorgeladen. Der Leiter des Büros für Afrika und den Nahen Osten, Koh Kyung-sok, habe bei dem Treffen in Seoul mit Botschafter Saeed Badamkhi Shabestari sein Bedauern über den Zwischenfall geäußert und eine frühe Freigabe des Schiffes und die Freilassung der Besatzungsmitglieder gefordert, berichteten südkoreanische Medien.

Die Besatzung sei sicher und gesund, sagte der Botschafter den Berichten zufolge. Die Iranischen Revolutionsgarden hatten den Chemikalien- und Ölproduktetanker Hankuk Chemi am Montag im Persischen Golf unter dem Vorwurf der Meeresverschmutzung festgesetzt. Das Schiff wurde nach den Angaben der Revolutionsgarden in die Hafenstadt Bandar Abbas geleitet. Der Schiffsbetreiber DM Shipping im südkoreanischen Busan wies die Vorwürfe laut der Agentur Yonhap zurück.

Das Video zeigt, wie die Hankuk Chemi geentert wird.

Am Dienstag erreichte der südkoreanische Zerstörer Choi Young die Straße von Hormus. Das Schiff zuvor war im Anti-Piraterie-Einsatz. Das Außenministerium in Seoul betonte, dass kein Militäreinsatz zur Befreiung der 20-köpfigen Besatzung geplant sei.

In Eilat, Israels einzigen Hafen am Roten Meer, wurde am Dienstag eines der fünf israelischen Dolphin-U-Boote gesichtet. Es könnte also gegen der Iran eingesetzt werden, ohne den Weg durch den Suezkanal oder rund um Afrika zu nehmen. Die Unterseeboote sind normalerweise im Mittelmeer stationiert.

"Ölgelder" eingefroren

Der Zwischenfall ereignete sich inmitten von Spannungen zwischen beiden Ländern wegen eingefrorener iranischer Bankkonten in Südkorea. Die Konten wurden infolge der Sanktionen der USA gegen Teheran gesperrt. Nach Berichten südkoreanischer Medien geht es um sieben Milliarden Dollar (etwa 5,3 Milliarden Euro). Die Höhe der Summe wurde vom südkoreanischen Außenministerium nicht bestätigt. Iranische Medien sprechen von Milliarden "Ölgeldern", die eingefroren seien. Teheran fordert demnach, dass die Konten freigegeben werden.

Südkorea will Vizeaußenminister Choi Jong-kun diese Woche in den Iran schicken, um über die Forderungen Teherans zu sprechen. Choi werde am Sonntag nach Teheran reisen, teilte eine Sprecherin des Ministeriums mit. (APA, red, 5.1.2021)