Katharina Reich Mitte Dezember bei ihrer Vorstellung als Chief Medical Officer.

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Chief Medical Officer Katharina Reich aus dem Gesundheitsministerium hat am Dienstag das Vorgehen in Sachen Corona-Impfungen verteidigt. Die Impfungen stellten eine "logistische Herausforderung" dar und müssten sorgfältig geplant sein, erklärte Reich im ZiB2-Interview. Das liege daran, dass man den Bedarf, etwa in den Heimen, genau eruieren müsse, bevor die Impfdosen geliefert werden – denn wenn sie einmal aufgetaut sind, müssen sie verimpft werden, um "Verwurf" zu vermeiden. Man befinde sich aber hier "genau im Plan".

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Es brauche dabei keine "Ho-Ruck-Aktion". Auch sei in den Heimen entsprechend Zeit für Gespräche und Aufklärung nötig. "Ho-Ruck" wird es laut Reich auch für jene alten Menschen nicht gehen, die nicht in Heimen wohnen. Dort werde "ab Anfang März" mit dem Impfen begonnen. Bisher hatte das Ministerium Anfang Februar als Zeithorizont für den Beginn dieser Immunisierungen genannt.

Veränderungen wegen Astra Zenece

Dass Österreich derzeit über mehr Impfdosen verfüge, als verimpft werden, erklärte die Sektionschefin im Gesundheitsministerium damit, dass es eben entsprechende Vorleistungen brauche bzw. mit der Personalknappheit über die Weihnachtsfeiertage. Ein Impfplan werde zur Zeit konkretisiert und soll diese Woche fertiggestellt werden. Dass dem noch nicht so ist, liege daran, dass sich Veränderungen ergeben hätten, die nun eingearbeitet werden müssten – wie die noch fehlende Zulassung des Impfstoffs von Astra Zeneca.

Ob es in Bälde ein Impf-Dashboard mit täglichen Impfzahlen geben werde, könne sie nicht sagen – nur soviel: derzeit werde das Meldeintervall mit den Ländern besprochen, so Reich: "Unser Ziel ist eine regelmäßige und hochfrequente Information." Dass ein solches Dashboard etwa in Italien bereits seit Wochen existiert, kommentierte Reich mit den Worten "das ist schön". (red, APA, 6.1.2020)