Derzeit ist ganz Österreich rot, sechs Bezirke sind jedoch zumindest diskussionswürdig für eine Orange-Schaltung.

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Wien – Die Corona-Ampel bleibt in ganz Österreich auf Rot – obwohl einige Bezirke die Kriterien für eine Orange-Schaltung erfüllen würden. Das entschied am Donnerstagabend die Ampel-Kommission des Bundes. Denn während sich Österreich inmitten eines harten Lockdowns befindet und die Lage sich kaum beruhigt, diskutierte das Gremium darüber, einzelne Bezirke auf der Corona-Ampel zu verbessern. Das geht aus dem Arbeitsdokument der Ampelkommission hervor.

Seit mehreren Wochen ist ganz Österreich rot, bei mehreren Bezirken sah das Gremium nun aber "Diskussionsbedarf" über eine mögliche Orangeschaltung. Ein Schlüsselkriterium für eine bessere Bewertung – also in diesem Fall eine Schaltung von Rot auf Orange – ist die risikoadjustierte Inzidenz, eine Art bereinigte Fallzahl mit mehr Aussagekraft. In Wien liegt sie seit 24 Tagen unter 100. Die Corona-Kommission hatte sich darauf verständigt, Bezirke mit einer risikoadjustierten Inzidenz von über 100 auf Rot zu schalten; wer 20 Tage lang darunter liegt, könnte theoretisch wieder auf Orange wechseln – wobei auch noch andere Faktoren eine Rolle spielen.

Feiertage und Mutation

Die weiteren Bezirke, bei denen das Gremium über eine Umschaltung diskutierte, sind Horn (Niederösterreich), Hollabrunn (Niederösterreich), Korneuburg (Niederösterreich), Krems Stadt und Krems Land (Niederösterreich) und Innsbruck Stadt (Tirol) – dort liegt die unbereinigte Fallzahl seit drei Wochen bei unter 100.

Die Kommission stimmte jedoch trotzdem gegen eine Verbesserung. Der Grund dafür: Es sei noch nicht abzusehen, wie sich die Kontakthäufungen an den Feiertagen sowie die neue Virusmutation auf die Fallzahlen auswirken würden.

Lage in Salzburg ernst

Aus dem Arbeitsdokument der Corona-Kommission geht aber auch hervor, welche Bezirke von stark steigenden Fallzahlen betroffen sind. Besonders in Salzburg ist die Lage ernst. Dort liegt die unbereinigte Fallzahl bei 349, das ist im Vergleich zu den Daten von vor 14 Tagen ein Anstieg um 29 Prozent. In Tamsweg und Hallein hält die unbereinigte Fallzahl sogar erst bei knapp unter 600. (Katharina Mittelstaedt, 7.1.2021)