Elon Musk hat Energie und Ideen, aber auch sein Vermögen ist enorm.

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Für manche ging es im – von vielen Tiefen gekennzeichneten Corona-Jahr 2020 – steil bergauf. Der Online-Riese Amazon gehörte ebenso zu den Gewinnern wie der kalifornische E-Auto-Pionier Tesla.

Einen Monat vor Weihnachten bescherten Investoren dem schillernden Gründer Elon Musk ein vorzeitiges Geschenk. Am 24. November hat der 49-Jährige im Milliardärsranking "Bloomberg Billionaires Index" Microsoft-Mitgründer Bill Gates überholt. Nur Amazon-Boss Jeff Bezos war in dieser Rangliste noch reicher als Musk. Kurz davor ein weiterer Meilenstein: Das Unternehmen wurde in den Börsenindex S&P 500 – dort, wo die wichtigsten Unternehmen notieren – aufgenommen. Jetzt hat die Kursrally Teslas an der Börse Musk zum reichsten Menschen auf dem Globus aufsteigen lassen.

Profiteure der Kursrally

Das Vermögen des 49-Jährigen ist demnach am Donnerstag dank weiterer Kursgewinne der Tesla-Aktie zeitweise auf 188,5 Milliarden Dollar – umgerechnet 152,78 Milliarden Euro – gestiegen und übertraf damit mit zuletzt etwa 1,5 Milliarden jenes des bisherigen Spitzenreiters Jeff Bezos. Bezos wird das verkraften können, denn beide profitieren als Großaktionäre ihrer Unternehmen sehr stark von deren guter Entwicklung an der Börse. Teslas Aktie ist in den vergangenen zwölf Monaten um mehr als 700 Prozent gestiegen. Trotz noch sehr überschaubarer Produktion und nur bescheidener Gewinne – das auch erst in jüngerer Vergangenheit – ist das Unternehmen schon länger der mit Abstand am höchsten gehandelte Autobauer der Welt.

Ohnehin handelt es sich bei den Angaben in Milliardärs-Charts wie dem "Bloomberg Billionaires Index" oder den Forbes-Listen immer nur um Schätzwerte, die auf öffentlich zugänglichen Informationen zu Vermögenswerten wie Aktien, Immobilien, Kunstobjekten und anderen Luxusgütern beruhen. Teilweise sind die Schätzungen umstritten.

In der "Forbes Billionaires List" rangierte Musk etwa mit einem Vermögen von 173,2 Milliarden Dollar zuletzt noch an zweiter Stelle – deutlich hinter Bezos, der es dort auf 185,9 Milliarden brachte. Das Vermögen von Bill Gates wäre zudem deutlich höher, wenn er nicht so viel Geld spenden würde.

Um Geld, wenn auch um Einkommen und nicht um Vermögen, geht es auch der Arbeiterkammer (AK). Nach Ansicht der Arbeitnehmervertreter sind die Gehälter der Topmanager in Österreich unangemessen hoch. Boni an Vorstände sollten zumindest zu einem Drittel an die Erreichung von Zielen in den Bereichen Soziales, Gesellschaft, Umwelt und Beschäftigung geknüpft werden und sich nicht nur an kurzfristigen finanziellen Interessen der Eigentümer orientieren, fordert die AK in einer Aussendung.

Fat Cats

Im Schnitt habe ein Vorstandschef eines ATX-Unternehmens zuletzt rund 2,2 Millionen Euro brutto im Jahr verdient. Zum Vergleich: Das Medianeinkommen eines Beschäftigten in der heimischen Privatwirtschaft lag bei knapp 33.000 Euro (Teilzeitbeschäftigungen fanden in die Berechnungen Eingang, Beamtengehälter nicht). Für die AK sind die Manager "Fat Cats" – die fetteste Katze von allen ist in dieser Diktion OMV-Chef Rainer Seele. Er verdiene an einem Tag so viel wie ein durchschnittlicher Arbeitnehmer in einem Jahr. (red, 8.1.2021)