Die nicht angemeldete Gegenkundgebung von Antifa-Gruppen wurden von der Polizei aufgelöst.

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Graz – In Graz ist es am Samstagnachmittag zu Demonstrationen am Hauptplatz gekommen, die ein größeres Polizeiaufgebot forderten. Zunächst versammelten sich die Mitglieder einer rechtsextremen Organisation zur "Kundgebung gegen den great reset", dann kamen einige Dutzend Vermummte einer linken Antifa-Gruppe dazu. Die Polizei trennte die Aktivisten und berichtete von keinen Ausschreitungen.

Gegendemonstranten der kommunistischen Jugend (KJÖ) sowie zufällige Passanten beklagten jedoch "völlig unverhältnismäßiges Verhalten" der Polizei. Die rund 50 Personen starke Spontan-Gegendemonstration sei unter massivem Gewalteinsatz eingekesselt und die Identität der DemonstrantInnen einzeln festgestellt worden, kritisierte die KJÖ in einer Aussendung. "Die Szenen vor Ort waren teils verstörend, der Gewalteinsatz gegen einzelne GegendemonstratInnen massiv", wird Simon Gostentschnigg, Vorsitzender der KJÖ Steiermark darin zitiert. "Dass Personen zur Identitätsfeststellung von mehreren PolizistInnen mit dem Kopf auf die Straße gedrückt und am Boden fixiert wurden, war beispielsweise völlig unverhältnismäßig."

Polizei: Insgesamt rund 250 Menschen

Die Gegendemonstration war nicht angemeldet. Nach Schätzung der Polizei waren rund 250 Personen insgesamt am Hauptplatz. Von einem Fenster aus entrollten Mitglieder der kommunistischen Jugend (KJÖ) ein Transparent mit der Aufschrift "Ob Corona, Rechtsextremismus oder Verschwörungsmythen: Abstand halten hilft!" Dazu hieß es in einer Aussendung der KJÖ: "Wenn rechtsextreme vor unseren Haustüren eine Kundgebung abhalten, können wir nicht einfach zuschauen." (red, APA, 10.1.2021)