"Amerikanische und englische Impfstoffe dürfen nicht für den Iran gekauft oder benutzt werden", sagte Religionsführer Ali Khamenei und löste damit im Iran eine Welle der Empörung aus. "Wenn die USA zuverlässige Impfstoffe hätten, warum sterben in dem Land so viele Menschen?", meinte er weiter.

"Er verwechselt Behandlung mit Vorsorge", schreiben viele in den sozialen Medien und kritisieren seine Anordnung scharf. Das Parlament, in dem die Konservativen in der Mehrheit sind, ging nach seiner Rede sogar noch einen Schritt weiter und setzte Frankreich auch auf die Liste. Der Abgeordnete Hussein Kanani meinte in diesem Zusammenhang, in dem Impfstoff der Engländer und Amerikaner wäre GPS eingebaut, damit die Iranerinnen und Iraner kontrolliert werden könnten.

Ali Khamenei will einen eigenen Impfstoff für den Iran.
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Diese Behauptung liefert in den düsteren Zeiten der Corona-Epidemie genug Stoff für Witze und löste eine Lachwelle im Iran aus. "Diese Rede im Parlament zeigt deutlich, wie unqualifiziert die angeblichen Vertreter des Volkes in Parlament sind", so eine Meldung in den sozialen Medien.

Inzwischen wird die Behauptung Ali Khameneis von internationalen Gesundheitsorganisationen und auch Amnesty International scharf kritisiert. Sogar die Ärztekammer im Iran verlangte in einem offenen Brief, man solle die Fachärzte, bevor man eine Behauptung aufstellt, zu Rate ziehen. Eine direkte Verneinung zur Stellungnahme des religiösen Führers.

Während nach offiziellen Angaben wegen des Lockdowns die Zahl der mit Corona Infizierten und an Covid-19 Verstorbenen sinkt, müssen die Menschen weiterhin auf Impfstoffe warten. Es wird behauptet, dass die Regierung bei der eigenen Herstellung und Produktion für einen Impfstoff Fortschritte macht und nebenbei mit Kuba für die Entwicklung eines Impfstoffs Verträge abgeschlossen hat. (Amir Loghmany, 11.1.2020)