ÖVP-Vize-Klubchefin Gaby Schwarz, die grüne Klubobfrau Sigrid Maurer und die Partei- und Klubchefinnen Pamela Rendi-Wagner (SPÖ) und Beate Meinl-Reisinger (Neos) sind nicht überall einer Meinung.

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Vier Frauen saßen am Sonntagabend bei Claudia Reiterer bei Im Zentrum, um über das ersehnte "Licht am Ende des Tunnels" nach diversen Lockdowns zu reden. Vier Frauen unterschiedlicher Berufe und Parteien, die alle gesittet miteinander reden konnten – obwohl Gaby Schwarz, Vize-Klubchefin und Gesundheitssprecherin der ÖVP, die grüne Klubobfrau Sigrid Maurer sowie die Partei- und Klubchefinnen Pamela Rendi-Wagner (SPÖ) und Beate Meinl-Reisinger (Neos) sicher nicht überall einer Meinung sind.

Informationsloser Auftritt von Minister Heinz Faßmann

So ärgerte das Zögern der Regierungsvertreterinnen Schwarz und Maurer, eine konkrete Zahl zu nennen, ab welcher Lockerungen kommen sollen, wohl nicht nur Meinl-Reisinger, die auch den informationslosen Auftritt von Minister Heinz Faßmann (ÖVP) zuvor in der ZiB 2 kritisierte. Rendi-Wagner hatte keine Scheu vor Zahlen: Weniger als 1.000 Neuinfektionen täglich und eine Inzidenz von 50 würde sie – wie Deutschland – anstreben.

Dann war da noch FPÖ-Klubchef Herbert Kickl. Der einst berittene Innenminister sorgt sich neuerdings um "Grund- und Freiheitsrechte" und erteilte Lektionen in Sachen Populismus und Mansplaining. Wie er der Epidemiologin Rendi-Wagner die Welt der Viren – und der Wirren – erklärte, während sie gefasst in die Ferne blickte, war bemerkenswert. Im Hintergrund schnauften und seufzten Schwarz und Maurer. Fragen nach konstruktiven Lösungen ignorierte Kickl wie die evidenzbasierte Wissenschaft. Er wetterte gegen Lockdowns, Masken, PCR-Tests und Impfungen und rief "Lüge" und "Panikmache".

Am Sendungsende sah man ihn noch tonlos weitergestikulieren, während Sitznachbarin Meinl-Reisinger ungerührt ihre Maske aus der Tasche holte. (Colette M. Schmidt, 12.1.2021)