In Wien sollen bis Ende Jänner rund 48.500 Personen zumindest ihre Erstimpfung erhalten haben.

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Wien – Bis einschließlich 11. Jänner erhielten in Wien rund 7.000 Menschen aus der Hochrisikogruppe ihre erste Teilimpfung gegen Covid-19. 5.400 dieser Impfungen wurden an Bewohnern und Mitarbeitern von Alten- und Pflegeeinrichtungen sowie 1.600 an Personen in besonders exponierten Gesundheitsberufen vorgenommen, wie aus einer Unterlage der Stadt Wien hervorgeht, die Bürgermeister Michael Ludwig und Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (beide SPÖ) gemeinsam mit Johannes Steinhart, dem Vizepräsidenten der Wiener Ärztekammer, vorstellten.

In Wien sollen nach dem Impfplan der Stadt bis Ende Jänner rund 48.500 Personen zumindest ihre Erstimpfung erhalten. Geimpft wird in der ersten Phase mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer, der in der EU für alle über 16-Jährigen zugelassen wurde.

Geimpft wird seit dem 27. Dezember 2020. Seither ist laut Informationen der Stadt die Aktion in 122 Alten- und Pflegewohnhäusern eingeläutet worden. In 24 Häusern wurde bereits geimpft, für weitere 46 Häuser ist die Planung abgeschlossen. 52 zumeist kleinere Häuser seien noch ausständig, heißt es. Diese Woche sollen noch 4.500 Menschen in den Einrichtungen geimpft werden. Bis Ende Februar sollen die Pflege- und Pensionistenwohnheime dann durchgeimpft sein.

Ältere außerhalb von Heimen sind ab spätestens Mitte Februar dran

Spätestens ab Mitte Februar sollen auch ältere Menschen über 80 Jahre, die zu Hause leben, eine Dosis erhalten. Dafür werden schrittweise sieben Impfstraßen der Stadt Wien – analog zur Grippeimpfung – eingerichtet. Eine Vormerkung ist online oder telefonisch ab 18. Jänner, eine Anmeldung ab 1. Februar möglich. Die Corona-Impfstraßen werden jedoch – im Gegensatz zur Grippeimpfaktion – nicht durchgehend geöffnet haben, sondern je nach Impfstoffbestand für Termine zur Verfügung stehen.

Die Registrierung ist online auf impfservice.wien oder telefonisch unter 1450 möglich. Vorgemerkte Personen werden elektronisch oder telefonisch verständigt, sobald ein persönlicher Impftermin ausgewählt werden kann.

Außerdem sollen ab Mitte beziehungsweise Ende Februar Impfstraßen in Krankenanstalten und in Tageszentren eingerichtet werden.

Impfstraßen für Krankenhäuser

Während die Bewohner von Pflege- und Pensionistenwohnheimen und die dortigen Mitarbeiter ihre Dosis durch mobile Impfteams erhalten, geschieht dies für die Mitarbeiter der Krankenanstalten seit Ende Dezember in internen Impfstraßen. Diese Woche soll auch dort "das Tempo der Impfungen deutlich erhöht" werden, heißt es. Für 11.400 Mitarbeiter stehen bis Ende der Woche Impfstoffe zur Verfügung. Dann sollen rund 12.500 Beschäftigte der Krankenanstalten ihre erste Teilimpfung erhalten haben.

Ebenso werden in Wien in der ersten Phase auch Ärzte im niedergelassenen Bereich geimpft, ebenso wie deren Ordinationsmitarbeiter, Beschäftigte in der mobilen Pflege, Berufssanitäter in den Rettungsdiensten sowie Hebammen. Diese Personengruppen sollen in einer Großimpfaktion vom 15. bis 18. Jänner 2021 in der Messe Wien ihre Erstimpfung erhalten.

In der Messehalle werden 14 Impfstraßen aufgebaut, 11.000 Personen sollen in diesen vier Tagen ihre Impfung erhalten. Für alle Angehörigen der Hochrisikogruppen, die zu diesem Termin nicht geimpft werden können, wird es Ende Jänner und im Februar weitere Impftermine geben.

Probelauf für Massenimpfung

Die Anmeldung erfolgt ausschließlich über die jeweiligen Organisationen, etwa die Ärztekammer oder die Rettungsorganisationen – es gebe für die betroffenen Gruppen keine Möglichkeit, sich sonst anzumelden, erklärte Hacker. Jede Berufsgruppe werde ein bestimmtes Kontingent erhalten. "Wir wollen schauen, wie viele Menschen wir in einer kurzen Zeit impfen können, wenn der Impfstoff zur Verfügung steht", betonte der Stadtrat. Und: "Die Impfbereitschaft ist wesentlich höher als bisher kolportiert wurde", sagte Hacker. So seien etwa in der Klinik Favoriten bereits 95 Prozent des Personals geimpft worden.

Ist die erste Impfphase abgeschlossen und die Hochrisikogruppen sowie die über 80-Jährigen geimpft, kommen die weiteren Bevölkerungsgruppen – je nach Priorisierung – zum Zug. Auch für sie werden die Impfstraßen, die bereits bei den über 80-Jährigen in Verwendung sein werden, eingesetzt.

Die Planung steht vorerst bis zur Kalenderwoche 13 – also bis Anfang April. Allerdings werde man wohl nachschärfen müssen, erklärte Hacker, schließlich könne man davon ausgehen, dass mehr Impfdosen zur Verfügung stehen werden. Allerdings bezweifelt Hacker, dass vor dem zweiten Quartal "in die Breite" gegangen werden kann.

22 Prozent des Kontingents

Wien stehen rund 22 Prozent des österreichischen Impfstoffkontingents zur Verfügung. "Wir gehen davon aus, dass wir 18.400 Dosen pro Woche erhalten", sagte Ludwig. Pro Person sind zwei Stiche nötig. Damit können bis Ende März pro Woche 9.200 Menschen in Wien gegen Covid-19 geimpft werden. In Summe sind das bis Ende März rund 131.000 Personen – das sind elf Prozent der Bevölkerung über 16 Jahre. "Wir könnten ein Mehrfaches des derzeit verfügbaren Impfstoffes verimpfen", erklärte Hacker. (ook, krud, 12.1.2020)