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Nach einem Höhenflug zu neuen Rekorden ist der Kurs des Bitcoin gerade wieder deutlich im Fallen.

Foto: Reuters

Die Entwicklung erinnert an 2017. Nach einem ohnehin schon starken Jahr legte der Kurs der Krypto-Leitwährung vor allem gegen Jahresende deutlich zu und kletterte im Dezember auf rund 20.000 Dollar – nur um in den Monaten danach wieder drastisch abzufallen. Heuer erreichte der Bitcoin seinen Tiefststand von 5000 Dollar im März, bahnte sich seinen Weg bis November auf 15.000 Dollar, um am Jahresende bereits bei 30.000 Dollar zu liegen. Vor wenigen Tagen schließlich stellte man den bisherigen Rekord mit etwas mehr als 40.000 Dollar auf. Der Gesamtmarkt für alle Kryptowährungen erreichte ein Volumen von einer Billion Dollar.

Nun hat wieder eine Talfahrt eingesetzt. Allein an einem Tag brach der Handelswert der Kryptowährung um 20 Prozent ein. Begleitet wird dies von einer deutlichen Warnung der britischen Finanzaufsicht, berichtet Marketwatch.

Warnung vor Investmentanbietern

"Wenn Kunden in diese Art von Produkt investieren, müssen sie bereit sein, ihr ganzes Geld zu verlieren", heißt es seitens des Regulators. Mit dieser reagierte man auf das Aufkommen zahlreicher Unternehmen, die sich als Mittelsmann für Investitionen in Krypto-Assets mit hohen Ertragsversprechen präsentieren.

Neben der längst nicht immer gegebenen Seriosität dieser Anbieter warnt man nicht nur vor fehlender Absicherung auf rechtlicher Seite und möglichen Gebühren, sondern vor allem vor der hohen Volatilität des Kryptomarkts. Es gebe auch keine Garantie, dass sich Kryptovermögen so einfach wieder in Fiat-Geld umwandeln lasse.

Eine Warnung, die vor allem unerfahrene Anleger ernst nehmen sollten. Schon 2017 waren einige Fälle dokumentiert worden, in denen Leute mitunter ihr Haus "verzockt" hatten, da sie kurz vor der Kurskonsolidierung eingestiegen waren, offenbar im Glauben, der Kursanstieg werde stetig weitergehen.

Spekulationsobjekt

In Sachen Fehleinschätzung waren sie aber zumindest in prominenter Gesellschaft. Auch John McAfee, der exzentrische Gründer und Ex-Chef des gleichnamigen IT-Sicherheitsdienstleisters, hatte immer wieder massive Kursanstiege für den Bitcoin erwartet, laut Aussagen von 2017 auf Werte von 500.000 und einer Million Dollar bis Ende 2020, da er andernfalls seinen "Penis im nationalen Fernsehen essen" würde. Später darauf angesprochen, erklärte er, dies nicht ernst gemeint zu haben, da der Bitcoin eine "alte, müde und wertlose" Cyberwährung sei.

Der Traum vom Bitcoin als weit akzeptiertes Zahlungsmittel hat sich bislang nicht erfüllt. Zwar ist die Anzahl der Händler und Dienstleister, die ihn akzeptieren, etwas gestiegen, von einem Bezahlmittel für den Alltag ist er aber weit entfernt. Viel mehr wird er als Anlagemittel genutzt. Seine volatile und rein vom Marktgeschehen abhängige Wertentwicklung macht ihn allerdings zu einem riskanten Asset. (gpi, 12.01.2020)