Ein Fläschchen mit dem Pfizer/Biontech-Impfstoff.

Foto: AFP

Die Apothekerkammer warnt vor Offerten zum Erwerb von Corona-Impfstoffen im Internet. "Bei derartigen Angeboten kann es sich ganz klar nur um Fälschungen handeln", konstatierte Raimond Podroschko, Vizepräsident der Österreichischen Apothekerkammer, am Dienstag. Der erste zugelassene Corona-Impfstoff muss zwingend bei minus 70 Grad gelagert und transportiert werden. Ein Versand nach der Bestellung im Web würde die Kühlkette unterbrechen."

Podroscko appellierte in einer Aussendung an die Bevölkerung: "Bestellen Sie keinen Corona-Impfstoff übers Internet. Corona-Impfungen werden aktuell nur an offiziellen, von den Bundesländern vorgesehenen Stellen durchgeführt."

Immer mehr Betrug

Generell lasse sich seit Beginn der Pandemie ein starker Anstieg von Betrugsversuchen mit geschmuggelten und gefälschten Arzneimitteln feststellen, betonte die Apothekerkammer. 2020 hoben Ermittler Dutzende krimineller Banden aus, mehr als tausend Personen wurden von europäischen Polizeibehörden festgenommen. Arzneimittel im Wert von rund 73 Millionen Euro wurden sichergestellt und ganze Berge gefälschter medizinischer Hilfsmittel und Präparate im Kampf gegen Covid-19 wie Gesichtsmasken, Corona-Tests und Desinfektionsgels eingezogen, so die Apothekerkammer.

Podroschko warnte: "Gerade in der globalen Coronakrise setzen kriminelle Banden auf die Verunsicherung und das mangelnde Fachwissen der Menschen. Diese illegalen Händler versuchen unter anderem, gefälschte, wirkungslose und gesundheitsgefährdende Medikamente, geschmuggelte Schutzmasken sowie Antibiotika und neuerdings Corona-Impfstoffe in Österreich abzusetzen. Bei derartigen verbotenen Produkten gibt es keine Qualitäts- und Herkunftskontrolle." Im besten Fall sei ein gefälschtes Medikament für den Betroffenen wirkungslos, im schlimmsten Fall gesundheitsschädigend oder sogar tödlich. Darüber hinaus verursache der illegale Medikamentenschmuggel volkswirtschaftliche Schäden in Milliardenhöhe. (APA, 12.01.2020)