Ein Teil der beim Cyberangriff erbeuteten Daten wurde in Umlauf gebracht.

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Unbekannte haben Daten zum Coronavirus-Impfstoff von Pfizer und Biontech auf einer einschlägigen Internetplattform veröffentlicht. Das gab die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) bekannt. Die Strafverfolgungsbehörden seien bereits informiert und würden "notwendige Schritte" setzen, hieß es weiter.

Diese untersuchen ohnehin schon die im Dezember bekanntgewordenen Attacken auf die EMA. Bei diesen sollen auch jene Daten abgegriffen worden sein, von denen nun ein Teil in Umlauf gebracht wurde. Enthalten sind in dem Leak laut Cybersecurity-Experten unter anderem Peer Reviews, Powerpoint-Präsentationen und weitere Dokumente in verschiedenen Formaten, berichtet Bleeping Computer.

Staatliche Akteure vermutet

Schon im letzten Monat erklärte Pfizer allerdings, dass nur ein "begrenzter" Umfang an Datenmaterial gestohlen worden war. Die Angreifer hatten es laut EMA gezielt auf Informationen mit Bezug zu Coronavirus-Impfstoffen abgesehen. Auf die regulatorische Arbeit habe der Hack aber keine Auswirkung, Evaluierungszeiten und Freigabefahrpläne für Impfstoffe blieben unverändert.

Wer für den damaligen Angriff verantwortlich war und wer die Daten nun in Umlauf gebracht hat, ist bislang nicht bekannt. Bei F-Secure, einem finnischen IT-Sicherheitsdienstleister, geht man davon aus, dass Cyberattacken wie jene auf die EMA nicht von üblichen Cyberkriminellen durchgeführt werden. Man vermutet vielmehr staatlich gesteuerte Angriffe durch Geheimdienste. (red, 13.1.2021)