Gerry Foitik, der Bundesrettungskommandant des Roten Kreuzes, fordert monatlich zehn kostenlose Tests pro Person in Österreich.

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Wien – Gerry Foitik, Bundesrettungskommandant des Roten Kreuzes (RK), ist angesichts der Verbreitung der ansteckenderen britischen Coronavirus-Mutation B.1.1.7 in Österreich alarmiert. Auf Twitter schreibt er am Mittwoch: "Wenn wir nicht jetzt Maßnahmen ergreifen, haben wir im März die Katastrophe." Foitik verweist auf die hohe Infektiosität des britischen Virusstamms, die bei B.1.1.7 eine "Verdoppelung der Fälle jede Woche" bedeuten würde. Seine Forderungen oder Vorschläge titelt Foitik folgendermaßen: "B.1.1.7 – Der Weg aus der Krise, bevor sie richtig begonnen hat".

So soll laut Foitik der Mund-Nasen-Schutz (MNS) künftig durch FFP2-Masken ersetzt werden. Maskenbefreiungsatteste sollen nur durch Amtsärzte ausgestellt werden können. Der Bundesrettungskommandant des RK tritt zudem dafür ein, dass sich der Mindestabstand auf zwei Meter vergrößern muss.

Mit einem "nationalen Kraftakt" müsse die Sieben-Tages-Inzidenz als Hauptziel auf unter 25 pro 100.000 Einwohner gedrückt werden – mit möglichen Zwischenschritten bei Erreichen von 100 oder 50. Aktuell beträgt sie in Österreich trotz Lockdowns immer noch rund 150.

Zehn kostenlose Corona-Tests pro Person pro Monat

Foitik fordert zudem, dass jeder Person in Österreich kostenlos zehn Corona-Tests pro Monat zur Verfügung gestellt werden – für das "Testen zu Hause". So soll jede Person alle drei Tage ihren Status bestimmen können. "Für die Teilnahme an Veranstaltungen, Gastronomie-Besuche, Hotelaufenthalte ... muss der negative Befund eines 'kontrollierten' Tests vorgewiesen werden", schreibt Foitik. Die Bundesregierung hat mögliche Pläne zu Lockerungsmaßnahmen oder eine Verlängerung des Lockdowns noch nicht bekanntgegeben.

In Hotspot-Gebieten – also Regionen mit hoher Inzidenz – soll das Contact-Tracing massiv beschleunigt werden. Ziel müsse sein, alle Kontaktpersonen in 24 Stunden bestimmen zu können. Quarantänebescheide sollen in 99 Prozent der Fälle vier Stunden nach dem Laborbefund vorliegen, so Foitik.

Impfung als einziger Weg aus der Krise

Abschließend merkt Foitik zum Thema Impfen an: "Koste es, was es wolle!" Die Impfung sei "der einzige Weg für mich und uns alle aus der Krise". Die Registrierung für die jeweilige persönliche Impfung soll laut Foitik noch im Jänner 2021 ermöglicht werden. Das Ziel müsse sein, dass all jene, die sich bis März registrieren, bis Juni 2021 geimpft sind.

Beim Impfstoff soll eine "weitere Beschaffung bis 250 Prozent Abdeckung" angepeilt werden. Der Überstand soll internationaler humanitärer Hilfe zur Verfügung gestellt werden. Wie diese Maßnahmen angegangen werden könnten, erwähnt Foitik nicht. (krud, 13.1.2020)