Das Coronavirus hat dem Massenphänomen des Jakobspilgerns vorläufig ein Ende gesetzt. Die eigentliche Pilgersaison beginnt allerdings erst zu Ostern. Dann wollen viele Herbergen wieder öffnen.

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Santiago de Compostela – Die Corona-Epidemie hat zu einem gravierenden Rückgang der Pilgerzahlen auf dem Jakobsweg geführt. Laut Jahresstatistik des Pilgerbüros in der nordspanischen Stadt Santiago de Compostela trafen 2020 insgesamt 53.893 Jakobspilger ein und erhielten ihre Urkunde. 2019 waren es noch 347.578 gewesen, darunter 26.167 Deutsche; deren Zahl fiel im abgelaufenen Jahr auf 2.325. Österreicher werden in der Statistik nicht extra ausgewiesen, wie Kathpress jüngst berichtete.

Auf einen normalen Jahresbeginn 2020 folgte ein Lockdown des Jakobswegs von Mitte März bis Ende Juni. Der Neustart im Sommer verlief aus Sicht der Organisatoren zunächst zufriedenstellend. Gegen Jahresende gingen die Pilgerzahlen durch coronabedingte regionale Gebietssperrungen abermals stark zurück. Im Dezember kamen nur noch 99 Pilger im nordspanischen Santiago de Compostela an.

Schwer erreichbar

Die schwachen Zahlen setzen sich momentan im "Heiligen Jakobusjahr" 2021 fort. Santiago mit dem Apostelgrab des Jakobus in der Kathedrale ist nur schwer erreichbar. Gegenwärtig kommen täglich nur zwei bis drei Pilger an. Da die Region Kastilien-Leon, durch die fast 300 Kilometer der Hauptroute des Jakobswegs führen, stark abgeschottet ist, gibt es dort keinen nennenswerten Pilgerverkehr mehr.

Das Coronavirus hat dem Massenphänomen des Jakobspilgerns somit vorläufig ein Ende gesetzt. Die eigentliche Pilgersaison beginnt allerdings erst zu Ostern. Dann wollen viele Herbergen wieder öffnen.

Papst Franziskus hat das "Heilige Jakobusjahr" 2021 wegen der Pandemie bis 2022 verlängert. Diese Sonderjahre fußen auf einem päpstlichen Privileg aus dem 12. Jahrhundert. Sie stehen immer dann an, wenn der Gedenktag des Apostels Jakobus, der 25. Juli, auf einen Sonntag fällt. (APA, 14.1.2021)