Fynn Kliemann. Der hat es gekauft. Das kleinste Haus Deutschlands. Sie erinnern sich vielleicht an die bessere aufgestellte Schuhschachtel in Bremen. Er ist Youtuber. Er nennt sich Heimwerkerking. Wie originell. Und er macht Musik. Das alles aber anscheinend so erfolgreich, dass er mit nur 32 Jahren in Mecklenburg-Vorpommern Besitzungen hat, sogar sein eigenes Kliemannsland, einen alten Bauernhof nördlich von Bremen, und jetzt auch das Tiny House im Schnoor-Viertel in der Altstadt Bremens. Über den Kaufpreis wissen wir nichts, aber bei dem großen Interesse waren es unter Umständen auch mehr als die geforderten 77.777 Euro.

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Klein, aber – na ja, teuer vermutlich. Das kleinste Haus Deutschlands steht in Bremen und hat gerade einmal vier Quadratmeter Wohnfläche – dafür aber auch eine kleine Terrasse. Was würden Sie damit machen?
Foto: Sina Schuldt/dpa

Stolze vier Quadratmeter Wohnfläche hat das Haus. Was Fynn Kliemann damit machen wird, verrät er noch nicht. Eh gut, denn das treibt unsere Fantasie an, und wir überlegten in der Redaktion schon, was man da alles daraus machen könnte. Was auch immer, jedenfalls mit Klappmöbeln, meint die Kollegin vom Fach. Andere sind da schon in ganz anderen Sphären.

Das kleinste Laufhaus

Erste ziemlich depperte Idee: ein Lockdown-Laufhaus. Viel mehr als zwei Laufbänder wird man ja schlecht reinbekommen. Dürfen halt nur zwei Personen aus dem gleichen Haushalt nebeneinander laufen. Wenn man die Trainingsgeräte in entgegengesetzte Richtung aufstellt, könnte das für frisch Verliebte sogar eine Motivation sein, einander entgegenzulaufen. Bei Verheirateten müsste man die Laufbänder halt rechtzeitig umdrehen.

Aus der Motorredaktion kommt die Idee, eine Werkstatt für Pocketbikes einzurichten, die Mountainbiker wollen eine für Miniräder, die Musikredaktion ein Tonstudio für Ein-Mann-Bands. Die Kollegin mit dem Handtaschenhund malt sich ein Frisierstudio für Pekinesen aus, der Kollege mit der dicken Katze würde lediglich die Scharniere der Eingangstür nach oben versetzen und den Boden mit Katzenstreu füllen. Das geht so lange, bis eine der guten Seelen der Redaktion vorbeikommt und meint, sie würde versuchen, ein Bett und ein Nachtkastl reinzukriegen, und das Tiny House jeden Tag einem Obdachlosen zur Verfügung stellen.

Feriendomizil oder Hühnerfarm?

Was würden Sie mit dem Haus machen – vor allem wenn Sie das handwerkliche Geschick von Fynn Kliemann hätten? Was kommt bei Ihnen auf die kleinen Terrasse? Wieder Seidenhühner, wie schon bei einem früheren Besitzer? Träumen Sie von einer exklusiven Puppenküchen-Ausstellung? Könnten Sie auf vier Quadratmetern ein paar Tage verbringen und würden das Tiny Haus deswegen in ein Feriendomizil umbauen? Vermieten lässt sich das Häuschen sicher auch. Das wäre der Renner auf Zwergbnb. (Guido Gluschitsch, 19.1.2021)