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Es gibt coole Digital Natives, die haben einen Passwortmanager. Dann gibt es viele, viele, viele digitale Neandertaler, die schreiben ihre hundert oder so Passwörter, die man inzwischen braucht, um halbwegs durchs Leben zu kommen, auf irgendwelche Zettel. Und wenn sie trotzdem eines vergessen haben, dann gibt’s einen Button, da steht: "Passwort vergessen? Wir senden Ihnen einen Link ..."

Und dann gibt es ultracoole Leute, z. B. einen deutschstämmigen Programmierer in San Francisco, der hat sein Passwort für Bitcoin vergessen. Wiki weiß darüber: "Bitcoin ist die weltweit führende Kryptowährung auf Basis eines dezentral organisierten Buchungssystems. Das Bitcoin-Netzwerk basiert auf einer von den Teilnehmern gemeinsam verwalteten dezentralen Datenbank, der Blockchain, in der alle Transaktionen verzeichnet sind."

Aha. Jedenfalls hat das Bitcoin-Vermögen des Programmierers derzeit einen Wert von rund 200 Millionen Dollar, er aber nur noch zwei von zehn möglichen Versuchen, an sein Kryptogeld zu kommen. Hinter Bitcoin steht keine Firma. Man kann keinen Link anfordern. So entschloss sich der Programmierer, vorläufig zu verzichten und sein Pech publikzumachen. Die "New York Times" berichtet, er sei nicht der Einzige.

Unsereins kann das natürlich nicht passieren. Wir denken uns ein schwer zu knackendes Passwort aus, z. B. 123RAU, und schreiben es auf ein Post-it, das wir an den Bildschirm kleben. So, passt. (Hans Rauscher, 14.1.2021)