Die Regisseurin Nina Blum wohnt mit ihrer Familie in einer Eigentumswohnung im 13. Bezirk. Jahrelang war sie innerhalb des Gürtels beheimatet, nun kann sie sich ein Leben außerhalb Hietzings nicht mehr vorstellen.

"Wir wohnen seit Jänner vergangenen Jahres hier, nachdem wir sie ungefähr ein Jahr lang renoviert haben. Das ist die Wohnung meiner Großmutter. Aber es sieht nicht mehr wirklich so aus wie früher. Zum Beispiel haben wir die Küche zum Wohnzimmer hin geöffnet, damit dieses große Wohnviereck entsteht, und eine Fußbodenheizung eingebaut. Es war viel Umbauarbeit nötig, aber weil es eben eine Eigentumswohnung ist, zahlt es sich auch aus. Dadurch, dass wir in unserer alten Wohnung keinen Stress hatten mit dem Ausziehen, konnten wir uns auch so viel Zeit wie nötig nehmen.

Nach dem Durchbruch der Küchenwand ist in Nina Blums Wohnzimmer ausreichend Platz.
Foto: Lisi Specht

Ich bin in Hietzing aufgewachsen, deswegen verbinde ich ganz viel mit diesem Bezirk. Ich bin mit 20 Jahren aus- und in die Mariahilfer Straße gezogen und dachte mir, dass ich nie wieder hierhin zurückkomme. Jetzt bin ich mittlerweile seit zehn Jahren wieder im 13. Bezirk. Das hat unter anderem mit meinem Mann zu tun, der hat lange in Graz gewohnt, kommt eigentlich vom Land und braucht noch mehr Grün als ich. Und seit wir eine kleine Familie sind, kann ich es mir ehrlich gesagt gar nicht mehr anders vorstellen. Von hier aus kann ich alles ganz leicht mit meinem E-Bike erreichen.

Am meisten schätze ich den offenen Wohnraum, so etwas hatte ich noch nie. Die Wohnung hat 110 Quadratmeter, man denkt am Anfang, das wären mehr, aber die sind einfach sehr gut verteilt. Und das zusammen mit unserem Balkon, der ja wegen des ganzen Grüns fast schon ein Baumhaus ist, wirkt alles sehr geräumig. Auch wenn wir vorher in einer Dachgeschoßwohnung waren und ich gerne oben wohne, mag ich unser ‚Baumhaus‘ sehr, weil niemand reinschauen kann.

Wichtig ist Nina Blum die Kunst an den Wänden. Eine Wand zieren spirituelle Andenken aus verschiedenen Ländern.
Fotos: Lisi Specht

Ich liebe es, dass wir so viel Kunst an unseren Wänden hängen haben. Meine Lieblinge sind die Bilder von Anna Stangl, von ihr haben wir einige im Wohn- und Schlafzimmer hängen. Und ich möchte die Andenken von meinen Reisen nicht missen. Sei es der Wandteppich aus Laos, das Bild mit dem Buddha auf der blauen Toilette, die Lampe, die mir mein Mann geschenkt hat, der indische Kasten im Kinderzimmer oder meine Wand, wo ich spirituelle Andenken aus verschiedenen Ländern angebracht habe. Alles in dieser Wohnung hat seine eigene Geschichte. Ich würde nie wahllos ins Möbelhaus gehen und mir dort dekorative Elemente zusammensuchen, das passt einfach nicht zu mir.

Das Einzige, was mich an der Wohnung anfangs gestört hat, waren die niedrigen Decken. In unserer alten Wohnung waren sie höher. Aber mit der Zeit bemerkt man es gar nicht mehr. Außerdem ist es wirklich Meckern auf hohem Niveau. Dafür ist unsere Terrasse jetzt viel größer und westseitig, wirklich Sonne kriegen wir also erst am Nachmittag. Mein Mann begrüßt es, weil die Wohnung sich dann nicht so aufheizt. Die Abendsonne mag ich auch besonders gern, sie lädt einfach dazu ein, sich nach einem langen Tag noch einmal rauszusetzen.

Die Wohnung ist mit Mitbringseln von verschiedenen Reisen dekoriert. Zum Beispiel dem indischen Kasten im Kinderzimmer.
Fotos: Lisi Specht

Wir sind jetzt sehr glücklich hier, aber vielleicht entdecken wir ja auch noch einmal unser Traumgrundstück noch weiter im Grünen. Wenn ich es mir aussuchen dürfte, dann würde ich gerne in der Wienerwald-Gegend bleiben und ein Grundstück haben, von dem aus man ins Land schaut. Darauf würden wir dann ein lässiges Haus bauen: Vorarlberger Stil, mit viel Glas, mit viel Lärchenholz und modern. Ich glaube, mein Mann und ich, wir hätten da dieselben Ideen. Ein paar Hühner und Schafe, mit einem großen Garten zum Gemüseanbauen.

Auch ein altes Haus zu renovieren, könnte ich mir vorstellen, denn ich mag die Mischung aus alt und modern. Aber die Stadt sollte nicht ganz weit weg sein. Wir haben uns schon einiges auf dem Land angeschaut. Was für uns leistbar ist, ist einfach zu weit weg. Denn ich schätze es sehr, mit dem Rad oder zu Fuß unterwegs sein zu können, und möchte nicht nur im Auto sitzen und mein Kind von A nach B bringen." (18.1.2021)