Das bedingungslose Grundeinkommen als Ansatz

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Schon im vergangenen Jahr setzte sich der US-Amerikanische Unternehmer Andrew Yang im US-Präsidentschaftswahlkampf für ein bedingungsloses Grundeinkommen ein.
Foto: APA/AFP/GETTY IMAGES/Tom Brenner

Gerade weil die Corona-Pandemie so viele Menschen arbeitslos gemacht hat, sehen einige Experten den richtigen Zeitpunkt gekommen, ein bedingungsloses Grundeinkommen einzuführen. Schon seit Jahren wird mit dem Modell experimentiert, Bürgern bedingungslos und regelmäßig eine fixe Geldsumme auszubezahlen. Mit 2021 sehen einige Analysten den Durchbruch für das Grundeinkommen in vielen Teilen der Welt gekommen.

Tatsächlich werden allein in den USA dieses Jahr elf Städte das Modell für einige ihrer Bürger einführen. Spanien experimentierte schon vergangenes Jahr mit einem "nicht ganz" universellen Grundeinkommen: Dort bekamen die ärmsten 850.000 Familien eine Auszahlung von mehr als 1000 Euro im Monat, das sie nach eigenem Ermessen verwenden konnten.

Eine Frage für viele Experten ist, zu welchen weiteren Veränderungen ein Grundeinkommen führen könnte: Werden Menschen angesichts der vielen Homeoffice-Möglichkeiten noch in den Städten wohnen bleiben? Und wie nachhaltig wird die Hilfe sein, sobald die Wirtschaftskrise überwunden ist?

Erste Elektroflugzeuge reduzieren den Schadstoffausstoß

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Das kleine Elektro-Flugzeug von Velis Electro erhielt schon vergangenes Jahr die Zulassung.
Foto: Reuters/BORUT ZIVULOVIC

Während viele Airlines noch mit den Folgen der Corona-Pandemie zu kämpfen haben, ist im Hintergrund der Wettstreit um die ersten Elektroflugzeuge bereits so richtig entbrannt. Schon seit Jahren tüfteln Airbus, Boeing und das US-Unternehmen Wright Electric an E-Passagierflugzeugen, die den Schadstoffausstoß massiv reduzieren sollen und vor allem kürzere Flugstrecken von unter tausend Kilometern abdecken könnten. Im vergangenen Jahr wurde bereits das erste vollelektrische Leichtflugzeug zugelassen, das zwei Personen für 90 Minuten in der Luft hält.

Zwar wird es wohl noch einige Jahre dauern, bis E-Flugzeuge wirklich kommerziell und im großen Stil die Lüfte erobern (Wright Electric plant, 2030 die ersten Maschinen in den Verkehr zu bringen), einzelne hybride Varianten, bei denen ein Verbrennungs- mit einem Elektroantrieb kombiniert wird, könnten aber laut einigen Experten schon in diesem Jahr abheben. Es steht viel auf dem Spiel: Mangels anderer alternativer Antriebe wird die Umrüstung auf Elektro für die Luftfahrt wohl der einzige Weg aus der Klimakrise sein.

Autonome Schiffe erlauben eine effizientere Forschung

Könnten autonome Schiffe wie die Yara Birkeland bald den Frachtverkehr revolutionieren?
Foto: 2004 – 2019 Yara International ASA All rights reserved

Im Vergleich zu autonomen Autos hört man von autonomen Schiffen meist weniger. Dabei schreitet auch in diesem Sektor die Entwicklung rasant voran. Ziel ist es, die menschliche Besatzung eines Tages überflüssig zu machen, Kosten zu sparen und Unfälle zu reduzieren. Das Potenzial ist enorm: Zu beinahe jeder Zeit sind auf den Meeren rund 100.000 Schiffe mitsamt Crews unterwegs, die einen Großteil des weltweiten Frachtverkehrs abdecken. Vorreiter in der autonomen Schifffahrt ist Norwegen: Dort soll mit der Yara Birkeland bald das erste autonom und vollelektrisch betriebene Frachtschiff auf den Markt kommen.

Aber auch das IT-Unternehmen IBM forscht seit einiger Zeit an autonomen Schiffen: Ein Forschungsboot, das mit künstlicher Intelligenz und Solaranlage ausgestattet ist, soll im Frühling den Atlantik überqueren und dabei Daten zu Plastikmüll und Erderwärmung sammeln. Das US-Unternehmen Saildrone hat das bereits vorgemacht: Mit einer unbemannten Segelflotte will man bis 2030 die Gesamtheit des Meeresbodens kartografieren.

Wo LGBTQ zum Unterrichtsfach an Schulen wird

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Noch werden Aktivisten, die für LGBT-Rechte eintreten, in vielen Ländern zu Gefängnisstrafen verurteilt.
Foto: AP/Czarek Sokolowski

Für die LGBTQ-Bewegung (lesbisch, schwul, bisexuell, transgender, queer) ist der Kampf gegen Diskriminierung von jeher ein harter. Weltweit gibt es gerade einmal 29 Länder, in denen gleichgeschlechtliche Ehen legalisiert sind, in mehreren Ländern droht bei Homosexualität offiziell die Todesstrafe. Laut einer Studie des Dachverbands der LGBTQ-Bewegung, Ilga, können Transgender in 13 Ländern mit Gefängnis- oder Körperstrafen belangt werden, in 47 Ländern ist es gesetzlich nicht möglich, sein Geschlecht zu ändern. In lediglich 25 Ländern geht dies ohne Einschränkungen.

2021 könnte es für die Bewegung aber wichtige Fortschritte geben: Denn in Schottland werden spätestens ab Sommer weltweit erstmals alle Schulen LGBTQ-Geschichte unterrichten. Laut offiziellen Angaben soll es bei dem Unterrichtsfach neben der offiziellen LGBTQ-Bewegung auch darum gehen, wie Homosexuellenfeindlichkeit und Diskriminierung von Transgender entgegengewirkt werden kann. Schon 2014 wurde die gleichgeschlechtliche Ehe in Schottland gesetzlich anerkannt.

Ein Durchbruch bei der Energiewende steht an

Costa Rica gehört bei Erneuerbaren Energien zu den Vorreitern. Aber das Land muss nun auch noch den Verkehr umstellen, um CO2-neutral zu werden.
Foto: APA/AFP/EZEQUIEL BECERRA

Laut António Guterres, dem Generalsekretär der Vereinten Nationen, wird 2021 endlich der "Durchbruch" zu einer Entwicklung hin zur CO₂-Neutralität gelingen. Mehr als 100 Länder der Welt haben es sich bereits zum Ziel gesetzt, bis 2050 CO₂-neutral zu sein – auch Österreich. Es bedeutet, kein CO₂ mehr auszustoßen oder dieses vollständig zu kompensieren.

Costa Rica war eines der ersten Länder, die diese Pläne diskutierten. In diesem Jahr könnte das Land zu einem der wenigen gehören, die über das ganze Jahr hundert Prozent Strom aus erneuerbaren Energien nutzen. Schon in den vergangenen Jahren fehlten dafür nur mehr wenige Prozentpunkte. Um CO₂-neutral zu werden, muss Costa Rica vor allem die Autos, Busse und Züge im Land auf Elektro umrüsten. Erleichternd für die Zentralamerikaner ist der relativ günstige Zugang zu erneuerbaren Energien wie etwa Geothermie, aber auch die relativ kleine Bevölkerung von nur fünf Millionen Einwohnern. Noch weiter ist schon Bhutan: Das Land ist das einzige weltweit, das mehr CO₂ aufnimmt, als es ausstößt.

Wo Steuern mit Bitcoin oder Ether bezahlt werden können

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Wie sehr kann und sollte unser Geldsystem in Zukunft auf Bitcoin umgestellt werden?
Foto: Reuters/DADO RUVIC

Der Höhenflug der Digitalwährung Bitcoin scheint in letzter Zeit kaum Grenzen zu kennen. Allein in der ersten Woche des neuen Jahres legte der Kurs um dreißig Prozent zu, getrieben durch Anlagen von Banken, Fonds und Vermögensverwaltern. Kritiker warnen jedoch vor den hohen finanziellen und kriminellen Risiken und kritisieren den starken Stromverbrauch der Rechenzentren.

Allen Gegenstimmen zum Trotz und dem Kryptowährungsboom folgend wagt der Schweizer Kanton Zug dieses Jahr ein besonderes Experiment: Ab Februar sollen die Bürger die Möglichkeit haben, ihre Steuern in Bitcoin und Ether zu bezahlen. Das gilt sowohl für Privathaushalte als auch für Unternehmen, bis zu einem Betrag von umgerechnet rund 93.000 Euro. Ganz überraschend dürfte der Vorstoß für die 127.000 Einwohner nicht kommen: Der Kanton ist bekannt für seine offene Haltung gegenüber Kryptowährungen und wird deshalb auch als Crypto Valley bezeichnet. Jene wenigen, die das Angebot nutzen werden, könnten von den günstigen Bedingungen profitieren: Analysten rechnen auch 2021 mit einem Steigen des Bitcoin-Kurses. (Jakob Pallinger, 15.1.2021)