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Bis zu zwei Wochen Vorlauf benötigen Hotels, um Gäste empfangen zu können. Neben Energie erfordert insbesondere das Aufwärmen des Poolwassers Zeit.

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Wien – Planbarkeit ist das, was Hotellerie und Gastronomie mit am dringendsten bräuchten, in Corona-Zeiten aber nicht bekommen. So werden in vielen Hotels schon die Schwimmbäder aufgewärmt, obwohl sich die Anzeichen mehren, dass sich der Lockdown über den 24. Jänner hinaus verschiebt.

"Hotels haben eine Vorlaufzeit von etwa 14 Tagen. So lange dauert es in etwa, bis ein Schwimmbad auf 28 bis 29 Grad aufgeheizt ist", sagt der Obmann der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft, Robert Seeber. Sollte es wider Erwarten nicht möglich sein, ab 25. Jänner wieder Gäste zu empfangen, seien zusätzliche Unterstützungsmaßnahmen für die Branche unabdingbar. "Dann werden wir mit einem Fixkostenzuschuss nicht mehr das Auslangen finden," sagt Seeber. "Dann muss es einen Umsatzersatz geben, sonst geht in vielen Betrieben das Licht aus."

"Bei Lockdown im Februar ist Saison gelaufen"

Umsatzersatz hat es für die Branche schon im November (80 Prozent des Vergleichsmonats im Jahr davor) und Dezember (50 Prozent) gegeben. Im laufenden Monat werden den Betrieben, weil sie nicht aufsperren dürfen, die Fixkosten ersetzt.

Sollte der Lockdown, was er nicht hoffe, bis Ende Februar verlängert werden, sei die Saison so und so gelaufen. Seeber: "Wir wollen aufsperren und sind gewiss, auch die Sicherheit der Gäste mit unseren Hygienekonzepten garantieren zu können."

Am Wochenende will die Regierung Details bekanntgeben, wie es hinsichtlich des Lockdowns nach dem 24. Jänner weitergehen soll.

Starker Umsatzeinbruch

Einer Umfrage zufolge, die das Linzer Market-Institut im Auftrag der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Österreich zwischen 23. Dezember und 5. Jänner durchgeführt hat, gab ein Viertel der Befragten an, einen Winterurlaub vorzuhaben. Bei der letztjährigen Umfrage waren es mehr – nämlich rund ein Drittel. Und rund die Hälfte derjenigen, die im vergangenen Winter in Österreich Ski fahren waren, möchte das auch heuer machen, sofern möglich.

Seitens der Betriebe ist die Stimmung düster. Etwa zwei Drittel der befragten Hoteliers rechnen im Zeitraum Dezember bis April mit Umsatzeinbußen von mindestens 50 Prozent, ein Drittel von zumindest 76 Prozent. Im Schnitt haben die Betriebe eine Auslastungserwartung von 30 Prozent, 42 Prozent der Befragten glauben nicht, dass sie über zehn Prozent Auslastung im Zeitraum Jänner bis März hinauskommen. "Das heißt mit anderen Worten, dass von zehn Betten nur eines besetzt ist, neun stehen leer – eine Katastrophe", sagt David Pfarrhofer vom Market-Institut. (Günther Strobl, 15.1.2021)