2020 gab es nur einige Corona-bedingte mietrechtliche Änderungen.

Foto: Cremer

Kein Bestellerprinzip, keine Reform des Wohnungseigentumsgesetzes (WEG), keine über Corona-bedingte Änderungen hinausgehenden mietrechtlichen Initiativen: Dass wohnpolitisch im vergangenen Jahr nichts weiterging, wurde hier kürzlich bereits thematisiert. Auch eine inhaltliche Sitzung des parlamentarischen Bautenausschusses kam nicht zustande, was Neos-Bautensprecher Felix Eypeltauer nun aber nicht mehr länger hinnehmen will. Er will "den Druck weiter erhöhen", dass eine Sitzung mit dem regierungsinternen Vertreter von Justizministerin Alma Zadić, Werner Kogler (beide Grüne), zustande kommt.

Beim WEG soll es noch erheblichen Abstimmungsbedarf zwischen den Koalitionspartnern ÖVP und Grüne geben, wie zu hören ist. Und auch was das Bestellerprinzip bei den Maklerprovisionen betrifft, finden laut einem Sprecher des Justizministeriums nach wie vor Verhandlungen statt. Wann es denn nun endlich einen Entwurf geben wird, konnte man nicht sagen.

"Marktplatz" sucht Makler

Immerhin ging bei den Maklern auf einer anderen Baustelle im Vorjahr etwas weiter: Das Projekt "Marktplatz" von WKÖ, ÖVI und Immobilienring, eine digitale Plattform zum Austausch von Objekten nach Vorbild des nordamerikanischen Multiple Listing System (MLS), hat im vergangenen März seinen Betrieb aufgenommen.

Zwei Immo-Software-Anbieter haben die nötigen Schnittstellen schon hergestellt, weitere sollen bald dazukommen. Mittlerweile sind knapp 80 Maklerunternehmen an Bord, sagt Ursula Pernica, Geschäftsführerin des WKÖ-Fachverbands der Immobilientreuhänder, dem STANDARD. In zwei bis drei Jahren will man die Hälfte aller rund 2000 österreichischen Makler überzeugt haben, daran teilzunehmen.

Wer sich anmeldet, verpflichtet sich dazu, alle zur Vermarktung übernommenen Objekte nach spätestens 14 Tagen den anderen teilnehmenden Maklern "sichtbar zu machen". Ersichtlich sind die teilnehmenden Büros auch auf der Website immomarktplatz.at. (mapu, 15.1.2021)