Vor dem Innsbrucker Landestheater wird seit dem vierten Adventwochenende für die Aufnahme von Flüchtlingen campiert.

Foto: Florian Scheible

Innsbruck/Wien – Am Samstag werden im Siegmund-Freud-Park ab 10 Uhr Aktivisten ihre Zelte aufbauen. 24 Stunden lang wollen sie so auf die verzweifelte Lage von Flüchtlingen hinweisen, die in Lagern in Griechenland und Bosnien-Herzegowina unter unmenschlichen Bedingungen leben. Unterstützer sind herzlich eingeladen, vorbeizukommen und sich solidarisch zu erklären. Die Organisatorinnen rechnen am ersten Wochenende mit zehn Zelten und hoffen, dass der Protest rasch anwächst. Mitcampierer seien herzlich willkommen, sich mit Zelten anzuschließen.

Vorbild der Aktion ist die Innsbrucker Initiative "Und noch ein Wochenende für Moria", die der Schauspieler Nik Neureiter am vierten Adventwochenende vor dem Tiroler Landestheater gestartet hat. Was mit zwei Zelten begonnen hat, wuchs zum Protestcamp an. Heute, Samstag, werden 18 Zelte am Innsbrucker Theatervorplatz errichtet. Es ist das fünfte Wochenende in Folge, das die Aktivisten im Freien verbringen, um damit auf die Situation der Flüchtlinge hinzuweisen.

Tiroler Bischof Glettler unterstützt die Aktion

Ziel von Neureiter und seinen Mitstreiterinnen ist es, aufzuzeigen, dass "die Mehrheit der Österreicher für eine Aufnahme von Flüchtlingen ist". In einem ersten Schritt, so die Forderung, sollen jene 200 Familien, die einen bewilligten Asylantrag besitzen, ins Land geholt werden. Auch der Tiroler Bischof Hermann Glettler, der bereits dreimal im Innsbrucker Camp zu Gast war, unterstützt die Aktion ausdrücklich.

Das fünfte Wochenende in Folge campieren Aktivisten vor dem Innsbrucker Landestheater und fordern die Aufnahme von Flüchtlingen aus den Lagern in Griechenland. Auch in Wien wird am Samstag erstmals aus Protest campiert. (Steffen Arora, 15.1.2021)