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Match und Bumble suchen anhand von Bildern des Angriffs nach Teilnehmern des Sturms auf das US-Kapitol, die ihre Dating-Apps nutzen.

Foto: REUTERS

Der Sturm auf das US-Kapitol hat Folgen auf ganz unerwarteten Plattformen: So sperren Dating-Apps wie Tinder, Match und Bumble Teilnehmer des Angriffs. Dafür werden Fotos zugezogen. Doch auch User auf der Plattform nehmen die Verfolgung selbst in die Hand, wie die "Washington Post" berichtet.

Sie erstellten gefälschte Online-Identitäten und änderten ihren Standort innerhalb der App auf Washington D.C., wo sie die meisten Teilnehmer eines von Donald Trump initiierten Mobs vermuten, der gewaltsam in den Sitzungssaal des Senats und in die Abgeordnetenbüros eingedrungen war. Einige der rechtsradikalen Trump-Anhänger würden in ihren Dating-Biografien mit der Teilnahme prahlen, erzählt eine Nutzerin der Zeitung. Diesen täuschen die Aktivisten Interesse vor, um an weitere Informationen zu gelangen. Geständnisse werden dann via Screenshots an US-Behörden weitergeleitet.

Kritik

Auch die Unternehmen selbst kooperieren mit Strafverfolgern. Da die Kommunikation häufig nicht verschlüsselt erfolgt – wie etwa bei Messengern wie iMessage oder Whatsapp – muss sie in zur Verfügung stehender Form an die Behörden weitergegeben werden. Datenschützer haben die Jagd im Netz kritisch kommentiert, schreibt die "Washington Post" – so entstehe auf diese Weise eine Art Überwachung, die durch die Öffentlichkeit legitimiert wird und durch Unternehmen befördert. (red, 17.1.2021)