Plug-in-Hybride weisen einen praxisfern niedrigen CO2-Ausstoß aus und kommen so steuerlich extrem günstig davon, auch dann, wenn sie nie an einer Steckdose geladen werden.

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Die österreichische Regierung hat mit 2021 eine saftige Steuererhöhung für Autofahrer durchgezogen, und es geht mit Verschärfungen munter weiter.

Darüber kann sich trefflich erregen, wer sich betroffen fühlt. Tatsache ist: Konventionelle leistungsstarke und schwere Fahrzeuge mit entsprechend hohem Kraftstoffverbrauch und damit CO2-Ausstoß dürfen zwar noch ver- und gekauft werden, kommen aber ziemlich teuer, sowohl im Erwerb (Normverbrauchsabgabe/NoVA) als auch im Unterhalt (motorbezogene Versicherungssteuer).

Außerdem müssen künftig auch Transporter NoVA zahlen. Das beste Mittel, so ein Auto noch wirtschaftlich zu betreiben, ist, möglichst viel damit zu fahren, zumindest solange der Spritpreis im Keller grundelt. Dann sinken wenigstens die Kosten pro Kilometer.

Keine Zukunftstechnologie

Das Motiv dahinter ist klar: die Kaufwilligen in Richtung Kleinwagen und Elektroauto zu drängen. Es gibt dabei aber ein problematisches Schlupfloch: Plug-in-Hybride, also Autos, die wahlweise elektrisch oder/und verbrennungsmotorisch betrieben werden und an der Steckdose geladen werden können.

Sie weisen einen praxisfern niedrigen CO2-Ausstoß aus und kommen so steuerlich extrem günstig davon, auch dann, wenn sie nie an einer Steckdose geladen werden. Sie weisen in der Regel eine schlechte Gesamtenergiebilanz auf und bilden als konkrete Fahrzeuge nicht einmal einen Hoffnungsschimmer zur Bewältigung der Klimakrise. Sie stellen auch keinen Anreiz zu irgendeiner Veränderung des Mobilitätsverhaltens dar, was das Allerwichtigste wäre.

Als Akutmaßnahme gegen Umsatzeinbruch und Arbeitsplatzverlust in der Autoindustrie kann man diese Autos sehen, als Zukunftstechnologie aber nicht. (Rudolf Skarics, 11.02.2021)