Anne Glassner: "Ich bewahre darin viele Dinge auf, die mir, so wie das Möbel selbst, sehr ans Herz gewachsen sind."

Foto: Nathan Murrell

"Die alte weiße Holzkredenz mit ihrer Marmorplatte war das erste Möbelstück in meiner Wohnung. Sie stammt aus der Heilpraxis meiner Tante, die von Wien aufs Land gezogen ist und mir das gute Stück ‚vermachte‘. Ich mag allein schon das Wort Kredenz, das auf die Begriffe Gabentisch, Anrichten, aber auch auf Glaube, Zuversicht und Vertrauen zurückzuführen ist.

Bei mir steht das gute Stück im Gegensatz zu den meisten Kredenzen nicht in der Küche, sondern im Wohnzimmer, wo es die Funktion einer Art Schatztruhe erfüllt. Man könnte auch von einer Riesenschatzkiste für kleinere Schatztruhen sprechen. Ich bewahre darin viele Dinge auf, die mir, so wie das Möbel selbst, sehr ans Herz gewachsen sind.

Dazu zählen eine Sammlung von Steinen, Lilienporzellan meiner Großmutter, Geschenke von Freunden, meine Traumtagebücher und vieles mehr. Als ich darüber nachdachte, was denn mein ‚bestes Stück‘ sei, hat mich die Kredenz magnetisch angezogen." (Michael Hausenblas, RONDO, 4.2.2021)