Man hat gemeinsam Erfolge gefeiert: David Alaba und Hansi Flick.

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München – Hansi Flick wirkte resigniert. Über Wochen und Monate hat der Trainer von Bayern München um David Alaba geworben, seinen Abwehrchef umschmeichelt und gelobt – alles vergebens. Alaba zieht es nach 13 Jahren weg aus München, er wird im Sommer wohl zu Real Madrid wechseln. Flick vergaß bei seinem Ärger über diese schlechte Nachricht kurzzeitig sogar das wichtige Bundesliga-Derby beim FC Augsburg am Mittwoch (20.30 Uhr/Sky).

"Die Voraussetzungen sind eher so, dass er den Verein verlässt, damit muss man rechnen", sagte Flick am Dienstag spürbar geknickt und gab sich große Mühe, dem nahenden Abschied einer seiner wichtigsten Triple-Säulen etwas Positives abzugewinnen: "Wenn ein Spieler mit der Qualität den Verein verlässt, ist es klar, dass man einen anderen Spieler holen muss, holen wird."

Ex-Salzburger als Ersatz

Änderungen, betonte Flick, "sind ja oftmals für etwas Neues da und um die Entwicklung der Mannschaft voranzutreiben". Konkret könnte er das etwa mit Leipzigs Dayot Upamecano (Vertrag bis 2023) tun, der schon länger im Bayern-Fokus steht.

Mit Alaba jedenfalls kann Flick nicht mehr planen, auch wenn dessen Vater Meldungen über eine bereits erfolgte Einigung mit Real bei Sport 1 dementierte. Madrids Starcoach Zinedine Zidane wich der Frage nach dem Österreicher am Dienstag elegant aus. Das Hausblatt "Marca" hatte zuvor berichtet, der Deal (Vierjahresvertrag, elf Millionen Euro Gehalt) sei bereits perfekt.

Flick hätte Alaba gerne gehalten. Mehrfach warb er öffentlich und bei seinen Vorgesetzten für ihn. Doch die Gespräche scheiterten schon vor Wochen. "Natürlich ist David nicht nur auf dem Platz sehr wertvoll, aber das sind Dinge, die einfach passieren", sagte Flick. Konkretes habe er von Alaba aber noch nicht gehört: "Ich weiß nicht, wo der Weg hingeht." Er erlebe den Defensivspezialisten "sehr fokussiert" und unbeeindruckt von den Spekulationen. (sid, red, 19.1.2021)