Wien – Die SPÖ fordert ein "Soforthilfepaket für Alleinerziehende" und eine "Überbrückungshilfe, um akute Notlagen zu verhindern". Bei der Eröffnung des virtuell abgehaltenen Barbara-Prammer-Symposiums begründete Parteichefin Pamela Rendi-Wagner am Montag diese Forderung damit, dass vor allem die Frauen den Großteil der Corona-Krise zu stemmen hätten und für die alleinerziehenden Mütter die Situation am schwierigsten sei.
"Als 'HeldInnen des Alltags' wurden viele Frauen im ersten Lockdown beklatscht, doch an ihrer Bezahlung und den Arbeitsbedingungen hat sich seither kaum etwas verbessert", kritisierte Rendi-Wagner in ihrer Videobotschaft. Auch im Privaten würden vor allem Frauen die Krise stemmen: "In den meisten Familien sind es die Frauen, die rund um die Uhr Arbeit, Kinderbetreuung, Homeschooling, die Pflege Angehöriger und den Haushalt bewältigen. Am schwierigsten ist die Situation für alleinerziehende Mütter – jede zweite von ihnen ist armutsgefährdet."
Frauen am Limit
Die Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures forderte mit dem Soforthilfepaket für Alleinerzieherinnen die Beibehaltung des erleichterten Unterhaltsvorschusses und die faire Bezahlung der sogenannten systemrelevanten Berufe. SPÖ-Frauenvorsitzende Gabriele Heinisch-Hosek bekräftigte, dass der Fokus der Politik auf jenen Frauen liegen müsse, "die alleine mit ihren Kindern leben, die Distance Learning mit ihnen machen, dann vielleicht noch in der Nacht arbeiten müssen, wenn die Kinder schlafen. Diese Frauen sind am Limit und sie sind wütend."
Das Barbara-Prammer-Symposium findet jährlich im Jänner anlässlich des Geburtstages (11. Jänner) der 2014 verstorbenen SPÖ-Nationalratspräsidentin statt. (APA, 20.1.2021)