Seit dem Wochenende ist klar, dass die Corona-Pandemie bis weit in den Frühling hinein für große Herausforderungen sorgen wird. Während für viele Gesellschaftsbereiche bereits mögliche Fahrpläne und Perspektiven nach dem verlängerten Lockdown präsentiert wurden, wurde der Sport in seiner Gesamtheit bisher nicht erwähnt. Deshalb schreien Österreichs Teamsportverbände jetzt auf. American Football, Baseball, Basketball, Eishockey, Faustball, Fußball, Handball, Hockey, Rugby, Volleyball und Wasserball verstärken ihre Kooperation und wollen gemeinsam für professionelle Lösungen und realistische Perspektiven für ihre Vereine und Mitglieder eintreten.

So sieht es derzeit in vielen Sporthallen aus: Corona-Tests statt körperliche Ertüchtigung.
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Eine an die Öffnung der Schulen gekoppelte schrittweise Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs unter den gebotenen Sicherheitsauflagen ist eine zentrale Forderung des Sports, um nicht einen Totalschaden im Nachwuchs- und Amateurbereich herbeizuführen. So will man den alarmierend sinkenden Mitgliederzahlen entgegenwirken und verhindern, ganze Jahrgänge bei den Kindern und Jugendlichen zu verlieren.

Rund ein Drittel weniger zählt man bereits in manchen Verbänden. Das schließt den Kinder- und Jugendbereich ein. "Der Sport hat bereits bewiesen, dass er mit der Situation und der damit einhergehenden Verantwortung sorgsam und professionell umgeht. Schon im Frühjahr 2020 wurden detaillierte Präventionskonzepte ausgearbeitet, die die Gruppengröße im Training definiert haben, die Abstandsregeln berücksichtigten, die Nutzung der Garderoben streng regelten und auch auf das gestaffelte Betreten und Verlassen der Sportstätten Rücksicht nahmen. Darüber hinaus sind den Verbänden keine auf unmittelbare Sportausübung zurückzuführende Cluster bekannt. Nicht zuletzt deshalb sind auch das Skifahren und das Eislaufen weiter erlaubt", sagt AFBÖ-Präsident Michael Eschlböck.

Dazu ÖFB-Präsident Leo Windtner: "Wir alle haben großes Verständnis für die erneut verlängerten und verschärften Maßnahmen und haben diese seit Frühling 2020 immer hundertprozentig mitgetragen. Das tun wir auch jetzt. Der Teamsport braucht aber jetzt eine echte Perspektive, die wir unseren Vereinen und Mitgliedern bieten können. Ansonsten wird es unausweichlich zu unabsehbaren langfristigen Kollateralschäden kommen." (red, 20.1.2021)