Würdiger Abschluss der Geschichte von Agent 47,

Foto: IO Interactive

Wenn sich ein Entwickler offiziell von einer Serie verabschiedet, bevor der letzte Teil erscheint, dann kann das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen sein. So geschehen vor ein paar Wochen als IO Interactive zugab, die Hitman-Serie beenden zu wollen. In diesem Fall scheint es ein geplanter Schritt gewesen zu sein, arbeitet man doch bereits an einem James Bond-Spiel. Der Abschluss der Serie scheint in jedem Fall geglückt, wenn man den Kritiken glauben darf. Hitman 3 ist keine Revolution, aber besitzt wunderbare Schauplätze und ein durchdachtes Spielkonzept, das auch heute noch fesselt.

Kreativ und unterhaltsam

Spielerisch ändert Teil drei der 2016 neu aufgelegten Attentäter-Serie wenig bis nichts. Noch immer bekommt man in den sechs Levels zumeist eine Zielperson zugeteilt, die es in den sehr offenen Gebieten zu erledigen gilt. Laut Branchenmagazin "IGN" gehört das Level-Design sogar zum Besten, was die Serie bis jetzt hervorgebracht hat.

Auch bei den Tötungsmethoden sei man diesmal besonders kreativ gewesen. "Es werden so viele Spielweisen unterstützt, wie selten zuvor. Egal ob man versucht ungesehen bis zum Schluss zu bleiben oder jedes Hindernis aus dem Weg räumen will, Hitman 3 unterstützt jede Spielweise." So verschwinden Gegner in Schränken, werden über Brüstungen geworfen oder in Gräber gestoßen. Makaber, aber passend zur Serie.

Auch die Gaming-Website "Gamespot" zeigt sich vom Abschluss der Serie begeistert. "Man kann die Levels stundenlang genießen und zahlreiche Kleinigkeiten entdecken, bis man den für sich richtigen Weg zum Ziel findet." Es handle sich weiterhin um die bekannte Formel, weshalb Kenner der Spiele wohl schneller zum Ziel finden werden. Man habe sich auf Entwickler-Seite bei den verschiedenen Wegen in jedem Fall noch mehr überlegt, als in der Vergangenheit, so der Tenor der Kritiker.

Spielerisch warten aber insgesamt wenige Neuerungen, nur etwa eine neue Kamera, die man zum Scannen und Finden von Abkürzungen einsetzen kann. Bei der Steuerung und der Benutzeroberfläche sehen alle Magazine Verbesserungspotenzial. Hier habe man im Gegensatz zu anderen Bereichen nichts geändert, weshalb sich alles noch immer ein wenig steif und gelegentlich umständlich anfühlt.

Optische Abwechslung ist garantiert.
Foto: IO Interactive

Optische Brillanz

Inszenatorisch sind sich alle einig: die sechs Abschnitte beeindrucken mit Abwechslung und optischer Brillanz. Egal ob eine vollgepackte Diskothek oder das höchste Gebäude der Welt, Burj Al Ghazali in Dubai, man will sich gern in den Orten aufhalten, die das Spiel bereitstellt. Einzig der Epilog in Rumänien soll dagegen etwas abfallen, meint etwa "Polygon".

Sich ausreichend umzusehen und die nötige Geduld mitzubringen, seien in jedem Fall wichtige Faktoren, um das Spiel meistern zu können. Oft müsse man auch improvisieren, speziell in einer Mission, in die man ohne vorherige Erklärung geworfen wird. Erfahrungen aus alten Teilen seien in jedem Fall hilfreich, erkenne man doch so früher mögliche Wege, so "Polygon".

In einem Level muss man sich als Privatdetektiv versuchen.
Foto: IO Interactive

Würdiger Abschluss

Mit Bonus-Inhalten hält sich das Spiel zurück. Laut "Gamespot" wurde etwa der Ghost-Mode gestrichen und so wirkt das Spiel sehr auf die erzählte Geschichte reduziert. Auf Playstation-VR-Besitzer wartet immerhin die Möglichkeit, das Spiel in Virtual Reality zu genießen. Auch die ersten beiden Teile, sofern man sie besitzt, funktionieren jetzt in VR. Laut "IGN" hinkt die VR-Variante spielerisch dem ursprünglichen Spiel hinterher und ist nur für Enthusiasten geeignet, die über kleinere Schwächen hinwegsehen können.

Auch für Neueinsteiger sei Hitman 3 natürlich spaßig zu spielen, emotional verbundener sei man jedoch, so "Gameinformer", wenn man auch die beiden vorangegangenen Teile erlebt hat. So fühle man sich mehr mit dem Protagonisten verbunden und könne den Abschluss als noch befriedigender empfinden. "Gamespot" schließt mit den Worten: "Das Spiel beendet die Serie brillant, spielt geschickt mit den Erwartungen und belohnt Spieler für ihren Willen, die Komplexität des Spiels und der Serie insgesamt zu meistern." (aam, 20.1.2021)