Der Schmetterling, die Mobilissa, markiert den Verlauf des Werfenwenger Spazierhimmels.

foto: tourismusverband werfenweng/bethel fath

Den mächtigen Hochkönigstock im Blick geht es über das Hochplateau.

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Die schroffen Kalkwände des Tennengebirges begrenzen das Werfenwenger Plateau.

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Über zwei Jahrzehnte war Anja Hafner Hüttenwirtin auf der Werfener Hütte im Tennengebirge, heute wandert sie mit ihren Alpakas einen Stock tiefer durch die Winterlandschaft.

foto: thomas neuhold

Freundlich und geduldig wandern Ivo und Iwan durch den Winter.

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Entschleunigung – das ist der beste Begriff, will man das Tourismuskonzept der kleinen Pongauer Gemeinde Werfenweng auf einen kurzen Nenner bringen. In der rund 1.000 Einwohner zählende Gemeinde hat man schon vor drei Jahrzehnten das Potenzial des autolosen Tourismus erkannt; heute ist Werfenweng einer der internationalen Vorzeigeorte.

Die Konsequenz, mit der man hier das Konzept eines sanfteren Tourismus verfolgt, ist beeindruckend. Vom Shuttleservice zu den Bahnhöfen drunten im Salzachtal, vom innerörtlichen Taxi bis hin zum E-Leihauto für Ausflüge ist alles im autolosen Urlaubspaket enthalten. Damit ist Werfenweng eine jener 19 "Alpine Pearls"-Ortschaften in den Alpenländern Italien, Schweiz, Deutschland, Österreich und Slowenien, die sich dem umweltbewussten Tourismus verschrieben haben.

Im Spazierhimmel

Mit ins Entschleunigungskonzept gehört der Werfenwenger Spazierhimmel. Auf rund zwölf Kilometern zieht sich die Weganlage ohne besondere Steigungen über das auf rund 900 Meter Seehöhe gelegene Hochplateau. Auf dünnen Metallstelen angebrachte gläserne Schmetterlinge weisen den Weg. Vom kurzen Verdauungsspaziergang bis zur dreistündigen Spazierwanderrunde ist hier zu jeder Jahreszeit alles drinnen. Man kann fast beliebig in den Weg ein- beziehungsweise aussteigen und so die Gehzeit entsprechend variieren.

Wobei die Winterwanderungen im Angesicht der verschneiten Kalkwände des Tennengebirges und des mächtigen Hochkönigstocks auf der anderen Talseite der Salzach einen besonderen Reiz haben. Die Lage des sonnigen Hochplateaus über dem oft nebelverhangenen Salzachtal rechtfertigt die Bezeichnung Himmel. Außer einigermaßen stabilen Wanderschuhen ist keine besondere Ausrüstung erforderlich. Auch das sonst so allgegenwärtige Mobiltelefon darf getrost daheim bleiben, in Bergnot kommt man im Spazierhimmel sicher nicht.

Ivo & Iwan

Winters wie sommers kann man sich für den Spazierhimmel auch eine besondere Begleitung mitnehmen. Das legendäre Wirtspaar der Werfener Hütte am Fuß des Hochthrons, Anja und Gerhard Hafner, bietet eigene Alpakawanderungen mit ihren beiden Lieblingen Ivo und Iwan über den Spazierhimmel an. (Thomas Neuhold, 21.1.2021)

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