Wien – Bereits seit Ende 2019 unterstützen mehr als 50 namhafte Vertreter der Kommunikationsbranche die "Quality Pitch Charta" der International Advertising Association (IAA), die sich für eine bessere Pitchkultur in Österreich einsetzt. Begonnen wurde mit Empfehlungen zur Auswahl von Kreativagenturen bei Etats, die nicht dem Vergaberecht unterliegen. Nun erweitert die IAA Austrian Chapter die Charta um ebendiesen Bereich, um auch bei Ausschreibungen der öffentlichen Hand einen qualitativ hochwertigen und fairen Auswahlprozess zu gewährleisten.

Eine aktuelle Branchenstudie der WKO habe ergeben, dass rund 40 Prozent ihrer Mitglieder negative Erfahrungen mit Ausschreibungen öffentlicher Auftraggeber gemacht haben, heißt es in der Aussendung der IAA. Deshalb haben man sich entschlossen, auch für Ausschreibungen der öffentlichen Hand Empfehlungen für einen "Quality Pitch" zu formulieren und so ein gemeinsames Service-Angebot für Auftraggeber und Agenturen zu schaffen.

"Logische Erweiterung"

Die Ausweitung auf den öffentlichen Bereich sei die "logische Erweiterung", so Mitinitiator Sebastian Bayer, IAA-Austria-Chapter-Vizepräsident und CEO von VMLY&R Vienna. Die "Public Quality Pitch Charta" versuche Qualität und partnerschaftliche Verlässlichkeit "durch eine transparente und nachvollziehbare Guideline auch im Verhältnis zwischen öffentlichen Auftraggebern und der Agenturlandschaft mehr Gültigkeit zu verschaffen", wird Walter Zinggl, IAA-Präsident und Geschäftsführer von IP Österreich, zitiert.

Konkret wurden sechs Empfehlungen für faire Pitches formuliert, die sich speziell auf die Auftragsvergabe im öffentlichen Bereich beziehen. Dabei geht es vor allem um professionelle Rahmenbedingungen, um größtmögliche Transparenz, um zumutbare Aufgabenstellungen und um faire, nachvollziehbare Entscheidungsfindungen. Mehr Informationen zur Charta und die Möglichkeit, eine Unterstützungserklärung abzugeben, gibt es auf der IAA-Website. (red, 21.1.2021)