Sieben Planeten hat man im 40 Lichtjahre von uns entfernten Sternsystem Trappist-1 entdeckt. Und die hohe Zahl ist noch nicht einmal das erstaunlichste, sondern es ist der Umstand, dass diese Planeten einander bemerkenswert ähnlich sind. Keine Palette vom Gasriesen Jupiter bis zum zwergenhaften Gesteinsplaneten Merkur, der kleiner ist als Jupiters größter Mond – nein, allesamt sind sie erdgroße Gesteinsplaneten. Und weisen laut einer aktuellen Studie auch noch annähernd dieselbe Dichte auf.

Ein internationales Forschungsteam nahm das System des roten Zwergsterns genauer unter die Lupe und griff dabei unter anderem auf rund tausend Stunden gezielter Beobachtungsdaten zurück, die das Spitzer-Weltraumteleskop gesammelt hatte. Die Erkenntnisse deuten darauf hin, dass die planetaren Geschwister alle aus einer ähnlichen Zusammensetzung derselben Elemente bestehen müssen. Dabei weisen die Planeten eine Dichte auf, die etwa acht Prozent geringer ist als diejenige der Erde.

Die Illustration streicht die (möglichen) Unterschiede zwischen den sieben Planeten hervor. Dennoch ist die Bandbreite in diesem System nicht annähernd mit der in unserem vergleichbar.
Illustration: AFP PHOTO / European Southern Observatory

Warum die Trappistenkinder in diesem Punkt von der Erde abweichen, können die Forscher noch nicht sagen. Wasservorkommen waren eine mögliche Hypothese. Doch die haben die Forscher nach der Analyse von Computermodellen wieder verworfen. Sie kamen zum Schluss, dass die drei inneren Planeten wahrscheinlich wasserlos sind. Die vier äußeren Planeten könnten hingegen ein paar Prozent Wasser auf ihren Oberflächen haben, möglicherweise sogar in flüssiger Form, wie der Genfer Astrophysiker Martin Turbet sagte. Doch dies reiche nicht aus, um die geringere Dichte zu erklären.

Möglich sei auch, dass die Siebenlinge weniger Eisen als die Erde enthalten oder dass das Eisen mit Sauerstoff durchsetzt ist. Dadurch würde das schwere Element rosten und den Planeten – ähnlich dem Mars – eine rötliche Farbe verleihen. Wahrscheinlich sei es eine Kombination aus diesen beiden Szenarien, sagte Eric Agol, Astrophysiker an der Universität Washington und Hauptautor der Studie. Sicher ist aber, dass das ungewöhnliche Sternsystem unter Beobachtung bleiben wird. (red, APA, 24. 1. 2021)