Die ORF-Landesstudios sind meist die wichtige mediale Bühne der Landespolitik. Vor der Landtagswahl in Oberösterreich spätestens diesen Herbst hat der ORF den Job des örtlichen Chefredakteurs ausgeschrieben. Als Favorit wird Klaus Obereder gehandelt, Chef vom Dienst im Landesstudio und Moderator der Regional-News "Oberösterreich heute". Er gilt nicht nur als Favorit für die Chefredaktion, sondern auch gleich für die Direktion des ORF-Landesstudios.

Gilt als aussichtsreicher Kandidat für Chefredaktion und womöglich Direktion des ORF Oberösterreich: Klaus Obereder, hier beim Jahresrückblick 2020 mit Kollegin Jutta Mocuba und dem Tier des Jahres 2020.
Foto: ORF Oberösterreich

Direktorenbestellung im September

Denn rund ein Monat nach der Bestellung des nächsten ORF-Generaldirektors oder der nächsten ORF-Generaldirektorin ab 2022 muss der ORF-Stiftungsrat die neun Landesdirektoren für ebenfalls fünf Jahre bestimmen. Beides entscheidet, wie auch die zentralen ORF-Direktoren, eine absolute Mehrheit der von der ÖVP zuzurechnenden ORF-Stiftungsräten.

Der ORF-Generaldirektor muss den jeweiligen Landeshauptleuten vorher verraten, wen er für den – aus der Sicht der Politikk – medialen Schlüsseljob im Bundesland nominiert. Das Gesetz verlangt dafür die "Einholung einer Stellungnahme des betreffenden Landes". In Oberösterreich also Thomas Stelzer (ÖVP), der das Land mit der FPÖ regiert.

Landesdirektor wird 67, Chefredakteur 65

Der oberösterreichische ORF-Landesdirektor Kurt Rammerstorfer, zwischendurch ORF-Radiodirektor unter ORF-Generaldirektorin Monika Lindner und von ihrem Nachfolger Alexander Wrabetz mit 2007 abgelöst, dürfte sich ebenfalls mit Jahresende in die Pension verabschieden.

Rammerstorfer wird am 22. April dieses Jahres 67. Er kann seinen Geburtstag mit seinem Landesstudio-Chefredakteur feiern – dessen Job nun ausgeschrieben ist.

Bewerbungen um Chefredaktion bis 6. Februar

Am Samstag hat der ORF im Amtsblatt der "Wiener Zeitung" die Funktion des Chefredakteurs für die Landesdirektion Linz ausgeschrieben. Schlicht aus Altersgründen, betonen Kenner des Landesstudios: Johannes Jetschgo ist seit 1998 Chefredakteur im Landesstudio, da wurde Gerhard Weis gerade nach Gerhard Zeiler ORF-Generaldirektor, und Jetschgo wird am 22. April dieses Jahres 65.

"Mindestens" 63.348,18 Euro brutto jährlich

Die Ausschreibung sieht ein Bruttojahresgehalt von "mindestens" 63.348,18 Euro inklusive Sonderzahlungen und ORF-übliche Pauschale für unregelmäßige Dienste vor, "höheres Gehalt abhängig von Erfahrung und Ausbildung".

Wie in jedem Jobinserat betont der ORF sein auch gesetzlich vorgegebenes Ziel einer Frauenquote von 45 Prozent: Bei gleichwertiger Qualifikation bevorzugt der ORF in diesem Tätigkeitsbereich bis zur Erreichung eines Anteils von 45 Prozent Frauen, sofern nicht in der Person eines Mitbewerbers liegende Gründe über wiegen. Diese Gründe dürfen aber keine diskriminierende Wirkung auf Mitbewerberinnen haben."

Einsendeschluss für die Chefredaktion des Landesstudios Oberösterreich mit einem Konzept von "maximal fünf Seiten") ist schon der 6. Februar 2021, also in zwei Wochen.

Vorweihnachtliches Musizieren beim Jahresrückblick des ORF Oberösterreich im Dezember 2020: Jutta Mocuba und Klaus Obereder.
Foto: ORF Oberösterreich

Jahresrückblick mit Gitarre

Obereder ist im Land das Gesicht von "Oberösterreich heute", er ist Chef vom Dienst im Landesstudio fürs Fernsehen, Redakteur für TV und Radio. Im Dezember präsentierte er wie schon gewohnt den "Jahresrückblick" des Landesstudios, mit Kollegin Jutta Mocuba an der Gitarre, und mit dem für 2020 prägenden Corona-Babyelefanten. (fid, 23.1.2021)