Viele Honduraner flüchten vor Bandengewalt und der Armut in ihrem Land in Richtung Norden.

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Die USA, Mexiko und Guatemala wollen wegen der Corona-Pandemie keine weiteren Flüchtlingstrecks durch ihre Staatsgebiete erlauben. "Jeder Versuch, Menschenbewegungen auszulösen, wird nicht geduldet und bekämpft werden", erklärte der guatemaltekische Außenminister Pedro Brolo am Freitag. Sicherheitskräfte in Guatemala hatten vor Kurzem einen Flüchtlingstreck gewaltsam aufgelöst und tausende Menschen zurück nach Honduras gebracht, darunter hunderte Kinder.

Der US-Botschafter in Guatemala, William Popp, betonte nach einem Treffen mit Brolo und dem mexikanischen Botschafter Romeo Ruiz, dass irregulär in die USA eingereiste Migranten sofort zurückgeschickt würden. Grund dafür seien gesundheitliche Bedenken.

Guatemala stoppte Flüchtlingstreck

Am Montag hatten die guatemaltekischen Behörden einen Flüchtlingstreck mit rund 4.000 Menschen bei der Stadt Vado Hondo gestoppt. Rund 50 Kilometer von der Grenze zu Honduras ging die Polizei gegen die Menschen mit Tränengas vor, um sie vor der Weiterreise Richtung USA abzuhalten. Sie flohen nach eigenen Angaben vor Armut und Arbeitslosigkeit sowie der grassierenden Bandengewalt in Honduras. Die Menschen hoffen auf eine Lockerung der Einwanderungspolitik unter der neuen Regierung von US-Präsident Joe Biden.

Seit Oktober 2018 machten sich mehr als ein Dutzend Flüchtlingstrecks aus Honduras über Guatemala auf den Weg in die USA. Zuletzt führten diese Migrationsbewegungen zu Spannungen zwischen beiden Ländern. Guatemala wirft seinem südlichen Nachbarland vor, nichts gegen die Abwanderung seiner Bürger zu tun. Honduras kritisiert Guatemala hingegen für das gewaltsame Vorgehen gegen seine Staatsbürger. (APA, 23.1.2021)