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Noch sind Ökonomen unsicher, was die Amtszeit von Joe Biden wirtschaftliche bringen kann.

Foto: AP Photo/Evan Vucci

Der neue US-Präsident Joe Biden steht während einer tiefen Wirtschaftskrise am Ruder. Ähnlich erging es seinem Parteikollegen und Vorvorgänger Barack Obama, der die Amtsgeschäfte während der sich anbahnenden Finanzkrise übernommen hatte. Doch im Unterschied zu Obama kämpfen die USA zusätzlich mit der gesundheitlichen Bedrohung durch die Pandemie und einer Vielzahl an abgebrannten Brücken, die sein direkter Vorgänger im In- und Ausland hinterlassen hat.

Kein Wunder, dass unter weltweit hunderten befragten Ökonomen die Erwartungen für die Wirtschaft über die gesamte Amtszeit Bidens von erhöhter Unsicherheit geprägt sind. Zwar führte der Machtwechsel dazu, dass die Schätzungen für das laufende Jahr, was Wirtschaftsleistung und Arbeitsmarkt betrifft, hinaufgeschraubt wurden. Aber für die Zeit danach herrscht größere Unsicherheit unter den Experten, als es unmittelbar vor dem Sieg Bidens der Fall war.

Das muss keine schlechte Sache sein – schließlich hat der Demokrat neben der akuten Krisenbewältigung auch große Pläne in Sachen Klima, Infrastruktur und Umverteilung angekündigt. Dass solche Ziele die Prognosen der Ökonomenzunft erschweren, ist kein Fehler, sondern Ausdruck ihrer Ambition. Doch die erhöhte Verunsicherung suggeriert eines: Wunder sollte man von Biden nicht erwarten. (Leopold Stefan, 25.1.2021)