Franz Titschenbacher bleibt Präsident der steirischen Landwirtschaftskammer.

Foto: LK-Danner / Alexander Danner

Wien – Die Ankündigung des "Verlustersatzes" für von der Schließung von Gastronomie und Hotellierie besonders betroffenen Landwirtschaftsbetrieben kam gerade rechtzeitig:

Der ÖVP-Bauernbund ist bei der steirischen Landwirtschaftkammerwahl am Sonntag stärkste Kraft geblieben und baute mit 70,25 Prozent (2016: 69,71) seinen Vorsprung leicht aus. Die FPÖ-Bauern verloren rund die Hälfte ihrer Stimmen und kamen auf 6,17 Prozent (2016: 12,1). Der Unabhängige Bauernverband (UBV) kam auf 11,43 Prozent (2016: 8,53), die Grünen (5,27 Prozent,) und SPÖ (6,88 Prozent) schafften den Einzug. Die Wahlbeteiligung sank auf 30,26 Prozent (2016: 38,94).

Bauernbund-Spitzenkandidat und Landwirtschaftskammerpräsident Franz Titschenbacher hatte im Vorfeld der Wahl vage erklärt, man wolle "eine gute Ernte einfahren". Mit einem leichten Plus von 0,54 Prozent "dürfen wir auf eine gute Ernte blicken", meinte Titschenbacher am Sonntagabend. Er befand sich wegen eines positiven Coronafalles unter seinen Mitarbeitern in Quarantäne. Das Ergebnis sei "Auftrag und Verpflichtung für die kommenden Jahre". Bauernbund-Obmann Agrarlandesrat Hans Seitinger (ÖVP) bezeichnete die geringe Wahlbeteiligung er als "Wermutstropfen, der Corona geschuldet ist".

Blau runter, Grün rauf

Ebenfalls zulegt haben die Unabhängigen Bauern (UBV), die ein Plus von 2,9 Prozent verzeichneten. Die blauen Bauern hingegen mussten dagegen ein Minus von 5,93 Prozent hinnehmen. Diese Wahl sei eine große Herausforderung gewesen, betonte Spitzenkandidat Albert Royer: "Es war uns nicht möglich, unsere Leute in der Masse zu mobilisieren."

Die Grünen Bauern freuten sich über ein Plus von 2,36 Prozent und ihren ersten Einzug in die Kammer. Es sei "ein wichtiger Schritt", so Spitzenkandidat Andreas Lackner, der betonte: "Wir haben als einzige Stimmen dazugewonnen." Den Einzug schaffte auch die SPÖ, die 0,13 Prozent dazugewonnen hat. "Das Ergebnis ist ein klarer Auftrag an uns, das Wahlprogramm der SPÖ Bauern vehement in die Landwirtschaftskammer einzubringen und umzusetzen", meinte Spitzenkandidat Josef Moosbrugger.

Laut erstem Ermittlungsverfahren der Landwirtschaftskammer kam der Bauernbund auf 29 Mandate und verlor damit eines gegenüber der letzten Wahl. Zweitstärkste Fraktion ist nun der UVB mit vier Mandanten, SPÖ, FPÖ und Grüne dürften jeweils zwei Mandate bekommen. Das endgültige Ergebnis wird für Freitag (29.1.) erwartet.