Pasching – Der LASK ist zum Frühjahrsstart in der Fußball-Bundesliga über die WSG Tirol gestolpert. Die Oberösterreicher kassierten im ersten Spiel 2021 bei der Rückkehr nach Pasching eine bittere, aber leistungsgerechte 2:4-Niederlage, nach der sie nach der 13. Runde nur noch die Nummer vier in der Tabelle sind. Die Tiroler befinden sich vier Zähler dahinter als Fünfter in ungewohnten Höhen, euphorisch werden sie aber nicht, klares Ziel bleibt der Klassenerhalt.

"Die Enttäuschung ist natürlich sehr groß. Wir haben uns viel vorgenommen, waren am Ende des Tages aber nicht genug bereit dafür, diese Dinge auch umzusetzen", meinte LASK-Trainer Dominik Thalhammer. Strukturprobleme seien der Hauptgrund für die Niederlage gewesen. "Wir waren in unseren Angriffsbemühungen viel zu ungeduldig, hatten dadurch viele Ballverluste, und Wattens war dann in den Konterstößen sehr gefährlich. Sie sind immer selbstbewusster geworden, wir immer mutloser", analysierte der Ex-ÖFB-Frauen-Teamchef.

Rückschlag für LASK-Captain Gernot Trauner und Co.
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Die Führung aus dem Nichts heraus durch Peter Michorl (25.) brachte den Linzern nicht den erhofften Schwung. Mit drei Treffern innerhalb von zwölf Minuten sorgten die Tiroler für die Wende. David Gugganig (29.) traf nach einem Corner per Kopf. Nikolai Baden Frederiksen profitierte von einem groben Schnitzer von ÖFB-Teamtormann Alexander Schlager (37.) und vollendete kurz darauf (41.) neuerlich ins leere Tor, nachdem Kelvin Yeboah eine Unachtsamkeit in der LASK-Abwehr ausgenützt hatte.

"Es waren viele Szenen dabei, mit denen wir den Gegner stark gemacht haben", ärgerte sich Thalhammer. Auch seine Kicker waren sich dessen bewusst. "Wir haben fast gar nichts auf den Platz gebracht, was wir uns vorgenommen haben, viele Geschenke verteilt", verlautete Kapitän Gernot Trauner. Der erste Auftritt im Ausweichquartier Raiffeisen Arena, in der man aufgrund der Bauarbeiten im Linzer Stadion jetzt wieder lange spielen wird, verlief alles andere als nach Wunsch. Im siebenten Heimspiel setzte es die erste Niederlage und endete die makellose Bilanz.

Der Platz in Pasching ist um mehr als 600 Quadratmeter kleiner als in Linz. Als Ausrede für die Niederlage wollten die Linzer das aber nicht anführen. "Wenn wir ein größeres Spielfeld gehabt hätten, wäre das Ergebnis kein anderes gewesen", sagte Thalhammer. Der Rückstand der Linzer (24) auf Salzburg wuchs auf vier Punkte an, auch Rapid (27) und Sturm Graz (25) liegen vor einem. "Es ist aber nicht großartig was passiert", wusste Trauner. Zeit zum Trübsal blasen bleibt nicht, bereits am Mittwoch ist man beim sechs Zähler dahinter liegenden Sechsten WAC zu Gast. "Da bekommen wir die Gelegenheit, es auszubessern", betonte Schlager.

Für die Tiroler, für die auch Yeboah (71./Elfmeter) traf, kam der Punktezuwachs völlig unerwartet. "Den Sieg hätte uns vor dem Spieltag keiner zugetraut. Ich selbst habe uns auch nicht zugetraut, dass wir in diesem Spiel die Tabellenposition verbessern und den Vorsprung gegenüber unseren Konkurrenten ausbauen", gab WSG-Trainer Thomas Silberberger zu.

Salzburg hält die Null

Red Bull Salzburg hat sich mit einer staubtrockenen Leistung die Tabellenführung zurückgeholt. Der Titelverteidiger präsentierte sich beim 2:0 in Altach äußerst pragmatisch – es gab kein Spektakel zu sehen, dafür aber Stabilität in der Defensive, wodurch die "Bullen" erstmals nach elf Pflichtspielen eine Partie wieder ohne Gegentreffer beendeten.

Trainer Jesse Marsch war die Zufriedenheit über die Torsperre sichtlich anzumerken. "Wir haben praktisch keine Chance zugelassen", erklärte der US-Amerikaner nach dem Duell mit dem Vorletzten im Sky-Interview und sprach von einer "sehr ordentlichen, sehr sauberen Leistung".

Innenverteidiger Maximilian Wöber bewertete die drei Punkte im Ländle realistisch. "Man muss nicht übertrieben stolz darauf sein, aber zumindest kann uns die Presse jetzt einmal eine Woche in Ruhe lassen, weil wir kein Tor bekommen haben", meinte der Wiener und gab zu: "Es war nicht das Feuerwerk, das wir aus vielen Salzburg-Spielen kennen, doch ein sehr solider Start."

Schwerer Start

Vor allem vor dem Seitenwechsel war von offensiver Durchschlagskraft wenig bis gar nichts zu sehen. "Am Anfang hatten wir nicht genug Power", sagte Marsch. "Die erste Hälfte war nicht einfach, der Platz war sehr tief, und der Gegner ist auch tief gestanden." Die Führung durch ein Eigentor von Zwischenbrugger zu Beginn der zweiten Hälfte erleichterte die Aufgabe. "Dadurch musste der Gegner aggressiver nach vorne spielen, und wir hatten mehr Räume", meinte der Coach.

Für Altach hingegen endeten mit dem ersten Gegentreffer die Hoffnungen auf einen Punktgewinn. Immerhin konnte man den großen Favoriten laut Unglücksrabe Zwischenbrugger zumindest phasenweise fordern. "In der ersten Hälfte haben wir es sehr gut gemacht, dann war es mit dem 0:1 schwierig. Die Niederlage war verdient, doch unsere Leistung vor der Pause war ansprechend", betonte der Innenverteidiger.

Sein Club liegt nur dank der um drei Treffer besseren Tordifferenz vor Schlusslicht Admira an der vorletzten Stelle, als nächste Aufgabe wartet bereits am Mittwoch das Gastspiel beim Überraschungsteam WSG Tirol. Ebenfalls am Mittwoch empfängt Salzburg die SV Ried. (red, APA, 25.1.2021)